6 Tipps für ein achtsameres Leben

3 Nov ‘21
4 min
Achtsamkeit
Myrthe Weijschedé
mindfulness

Mindfulness ist eine Möglichkeit, bewusster zu leben, anstatt immer nur herumzuhetzen. Sie hilft dir, sicherzustellen, dass deine Bedürfnisse befriedigt werden. Im Hier und Jetzt ganz präsent zu sein, klingt wunderbar, aber wie macht man das in der Praxis?

 

Wir alle haben schon einmal das Gefühl erlebt, ganz im Hier und Jetzt zu sein: Vielleicht war es, als wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang beobachteten, schöne Musik hörten oder einen Abend mit jemandem verbrachten, den wir lieben. Unser Geist wird still und wir sind ganz konzentriert.

 

In unserem täglichen Leben ist es schwierig, diesen bewussten Fokus auf dem Hier und Jetzt zu halten. Wir sind beschäftigter denn je, immer „in Betrieb“ und werden täglich von einer Vielzahl von Reizen überflutet. Wie sollst du da in der Gegenwart bleiben? Mindfulness kann dir dabei helfen.

 

Steh still und genieße den Moment

 

Von Meeting zu Meeting und von Meilenstein zu Meilenstein. Wir sind oft so sehr darauf konzentriert, Dinge zu erledigen, dass wir vergessen, auf das zu achten, was in der Gegenwart passiert. Wir halten nicht inne und genießen den Moment.

 

OpenUp Psychologin Sarah Takens erlebt das oft bei der Arbeit. „Einer meiner Kundinnen fand es schwierig, innezuhalten und ihre Erfolge zu feiern. Sobald sie etwas erreicht hatte oder ein Ziel vor Augen hatte, gab es immer etwas anderes am Horizont. In unseren Beratungsgesprächen übten wir, bewusst langsamer zu werden, um eine bestimmte Erfahrung zu würdigen.

 

Wie fühlt sich Erfolg an? Sie erlaubt sich jetzt, wirklich dankbar zu sein: „Ich habe Schmetterlinge im Bauch, ich spüre, wie sich meine Mundwinkel heben, Energie pulsiert durch meinen ganzen Körper.“

 

Sie ist immer noch ein zielorientierter Mensch, aber sie weiß jetzt, wie sie ihren positiven Gefühlen mehr Aufmerksamkeit schenken kann. Sie sieht diese nicht mehr als Ablenkung an.“

 

Was kann Mindfulness für dich tun?

 

Für viele Menschen ist Mindfulness enorm wichtig – besonders in Zeiten wie diesen. Wie kannst du davon profitieren? Sarah erklärt:

 

1. Die Fähigkeit, sicherzustellen, dass du deine eigenen Bedürfnisse erfüllst

 

„Wir sind beschäftigter als je zuvor und sehr handlungsorientiert: Wir machen ständig To-Do-Listen und haken Dinge ab, setzen uns Ziele, analysieren und denken zu viel nach. Diese „Macher“-Mentalität vermittelt uns den Eindruck, dass die Dinge immer anders und besser sein müssen.

 

Das erleben wir nicht nur bei der Arbeit, sondern auch in unserer Freizeit, in Beziehungen und bei unseren Hobbys. Mit Mindfulness kannst du lernen, dir selbst besser zuzuhören und die Frage zu stellen: Was brauche ich wirklich? Anstatt: Was sollte ich tun?“

 

2. Mehr Ausgeglichenheit in allen Bereichen deines Lebens

 

„In der heutigen Gesellschaft haben wir das Gefühl, dass wir immer „in Betrieb“ sein müssen. Das bereitet uns eine Menge Stress. Deshalb ist Stress ein so häufiges Thema in unseren OpenUp-Beratungen. Er wird oft noch dadurch verschlimmert, dass wir in unserem Leben viele verschiedene Rollen spielen, was bedeutet, dass wir mehrere Dinge gleichzeitig sein müssen.

 

Mindfulness kann uns dabei helfen, uns dessen bewusst zu werden. Es wird einfacher, uns von unseren Gedanken zu distanzieren, uns besser zu konzentrieren und bewusstere Entscheidungen zu treffen. Das verhindert, dass wir uns gedankenlos von einer Vielzahl unterschiedlicher Reize und Erfahrungen mitreißen lassen.“

 

3. Gesteigerter Fokus und Konzentration

 

„Wir alle müssen eine Menge Reize und Informationen verarbeiten. Das bedeutet, dass unsere Konzentration sehr fragmentiert ist. Multitasking wurde lange Zeit als erstrebenswert angesehen, aber in Wirklichkeit führt es oft zu schlechteren Ergebnissen, statt zu besseren.

 

Es fällt uns schwer, unsere ganze Aufmerksamkeit auf eine Sache zu richten, weil wir glauben, dass das nicht gut genug ist. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, es zu versuchen, denn die Ergebnisse sprechen meist für sich selbst. Du hast eine bessere Aufmerksamkeitsspanne und kannst dich leichter konzentrieren. Du fühlst dich auch nicht mehr so überreizt.“

 

Mindfulness in der Praxis

 

Mindfulness ist etwas, das du zu jeder Tageszeit und in jeder Situation ausprobieren kannst. Sie erfordert bewusste Aufmerksamkeit und Übung, bei der wir dir hier bei OpenUp gerne helfen.

 

Sarah: „Bei OpenUp haben wir ausgewiesene Beratungen zu Mindfulness. Gemeinsam mit unseren Kunden machen wir verschiedene Übungen, zum Beispiel Atemmeditationen, Sinnesmeditationen oder Gedankenbeobachtungen. Nach diesen Mindfulness-Übungen geben wir ihnen auch die Möglichkeit, über das Erlebte zu reflektieren.

 

Oft kommen die Kunden dabei zu eigenen wertvollen Einblicken. Die Frage, die ich immer besonders hilfreich finde, ist: „Was glaubst du, was die wahrgenommenen Signale dir sagen wollen?“ Das ist eine der Fragen, über die du noch lange nach dem Gespräch nachdenken wirst.“

 

 Sechs Tipps für ein achtsameres Leben

 

Was kannst du heute tun, um mehr Mindfulness in dein Leben einzubauen? Sarah gibt dir sechs Tipps.

 

1. Halte inne, um deine Leistungen zu würdigen

 

„Es liegt in unserer Natur, uns auf all die Dinge zu konzentrieren, die nicht so gut laufen oder die wir gerne verbessern würden. Das hat zur Folge, dass die kleinen oder großen Erfolge, die wir täglich erleben, oft unbemerkt bleiben. Schreibe all die Dinge auf, für die du dankbar bist, und nimm dir einen Moment Zeit, um das alles in dich aufzunehmen.

 

Wo in deinem Körper spürst du dieses Gefühl von Positivität oder Erfolg? Ist es ein Kribbeln in deinem Bauch? Vielleicht Gedanken der Leichtigkeit Fühlst du dich kreativ und sprudelst vor neuen Ideen?“

 

2. Gehe achtsam an die Erfüllung einer alltäglichen Aufgabe heran

 

„Wir sind so oft auf Autopilot, dass es viele Momente und Handlungen gibt, die wir nicht bewusst wahrnehmen. Das fällt dir vielleicht bei der Arbeit auf, aber es kann auch in deinem Privatleben passieren. Versuche, achtsam zu essen oder dir achtsam die Zähne zu putzen.

 

Achte darauf, dass du bei dieser Tätigkeit nichts anderes tust und alle deine Sinne voll einbeziehst. Wie fühlt es sich an, wenn du eine Tätigkeit bewusst ausführst? Was nimmst du wahr?“

 

3. Dreiminütige Atemmeditation

 

„Führe eine dreiminütige Atemmeditation durch und stelle dir danach diese Frage: Was brauche ich in diesem Moment? Dann handle entsprechend – geh nicht gleich wieder zur Betriebsamkeit des Tages über. Vielleicht brauchst du etwas Großes, aber es kann auch etwas Kleines sein, wie eine Tasse Kaffee im Sonnenschein.“

 

Weiterlesen: Diese 3 Atemübungen werden dich sofort beruhigen (und dauern nur 5 Minuten)

 

4. Nutze alle deine Sinne

 

„Findest du das Leben ein bisschen überwältigend, weil du unter Druck stehst, nie dagewesene Umstände erlebst oder eine schwierige Phase durchlebst, die du gerade meistern willst? Dann ist es an der Zeit, deine Sinne zu erforschen. Setz dich an einen schönen Ort und nimm alles auf, was du siehst, hörst, riechst und fühlst.

 

Um den Fokus aufrechtzuerhalten, kann es hilfreich sein, wenn du dir nach der Übung einen Moment Zeit nimmst und aufschreibst, was du beobachtet hast. Diese Übung ist auch sehr nützlich, um emotionale Erschöpfung und Burnout zu verhindern.“

 

5. Schließe alle Reize aus!

 

„Wenn du das nächste Mal Zeit mit jemandem verbringst, versuche, ganz im Moment präsent zu sein. Schalte dein Handy aus und lege es weg. Versuche, dich nicht von deiner Umgebung ablenken zu lassen, von dem, was später passiert, oder von all den Dingen, die du noch erledigen musst.

 

Konzentriere dich ausschließlich auf die Menschen, mit denen du zusammen bist. Das ist eine Übung, die du gemeinsam mit anderen machen kannst, und es macht Spaß, andere in das Erlebnis einzubeziehen!“

 

6. Stelle sicher, dass du eine gute Morgen- und Abendroutine hast

 

„Ganz egal, was der Tag bringt: Wenn du ihn gut beginnst und beendest, hat das einen großen Einfluss darauf, wie du dich fühlst. Die regelmäßige Wiederholung einer Routine kann dein Gehirn trainieren, achtsamer zu sein – und diese achtsamen Momente zu erkennen.

 

Versuche es mit einer achtsamen Dusche, dem Eincremen mit deiner Lieblingscreme oder dem Lesen eines Buches. Beende deinen Tag, indem du eine Übung wie einen Körperscan durchführst und deinen Geist nach einem anstrengenden Tag zur Ruhe kommen lässt.“

 

Willst du mit uns Mindfulness üben? Dann wirf einen Blick auf unsere Mindfulness-Beratungen. Wir helfen dir gerne dabei, loszulegen.