Ob es nun im Guten oder im Schlechten endet – nach einer Trennung fühlen sich viele von uns alleine. Deutsche Singles brauchen laut ElitePartner-Studie 2021 rund 12,4 Monate, um über den Liebeskummer hinwegzukommen. Doch warum ist das so und was kannst du tun, um dich wieder besser zu fühlen?
In diesem Artikel gehen wir darauf ein, was in unserem Körper bei Herzschmerz passiert und warum wir uns nach einer Trennung wieder an das Leben alleine gewöhnen müssen. Außerdem gibt dir Psychologin Eva Rüger Tipps, um nach einer Trennung wieder auf die Beine zu kommen und dein Netzwerk aufzubauen.
Was passiert bei Liebeskummer in unserem Körper?
Wer schon einmal Liebeskummer hatte, weiß, dass dieser Prozess nicht angenehm ist und uns die Kraft raubt – unabhängig davon, ob die Tränen nonstop fließen oder wir über Bauchschmerzen klagen. Doch warum geht es uns eigentlich physisch so schlecht?
Wissenschaftler*innen haben mittels fMRI-Scans herausgefunden, dass bei Liebeskummer dieselben Hirnareale aktiviert werden wie bei körperlichen Schmerzen. Ein gebrochenes Herz sei von einer Stichwunde gar nicht so weit entfernt.
Zudem wird unser Hormonhaushalt ganz schön durcheinander gebracht. Bei einer Trennung sinkt unser Dopaminspiegel rapide und Stress macht sich breit. Um damit zurechtzukommen, schüttet unser Körper erst mal Adrenalin aus, das aber langfristig dem Stresshormon Cortisol weicht.
Trennung vs. Trauer
„Das Ende einer Beziehung ist auch eine Art von Verlust und ist somit mit einem Trauerprozess zu vergleichen”, erklärt Psychologin Eva Rüger. Dabei werde nicht nur um den*die Ex-Partner*in getrauert, sondern auch um zerplatzte Träume und Wünsche. „Wir trauern um die vergangene Beziehung, aber auch um den Verlust der Zukunftsvorstellung, die wir gemeinsam mit dem*der Partner*in hatten.”
Da der Prozess nach einer Trennung individuell ist, bringt diese viele unterschiedliche Bedürfnisse mit. Phasen wie Schock und Taubheit, Verzweiflung, Traurigkeit, Wut, Angst, aber auch der zuversichtliche Blick nach vorne sind oft Teil eines Trennungsprozesses.
Übrigens: Männer leiden länger an einer Trennung als Frauen. Eine Studie der Binghamton University (New York State) hat herausgefunden, dass Frauen zwar zuerst stärker von einer Trennung betroffen sind – sie verarbeiten das Beziehungsende jedoch besser und können so schneller damit abschließen. Männer hingegen würden eher versuchen, es zu verdrängen und tragen den Verlust so länger mit sich mit.
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