Erdbeben in Marokko: Wie du damit emotional umgehen kannst

13 Sep ‘23
5 min
Stress und Angst
Niamh Pardi
Überprüft von Psycholog*in Lili Thoelen
Das jüngste Erdbeben in Marokko hat viele Menschen vor Ort und auf der ganzen Welt tief getroffen. In solchen Zeiten ist es normal, dass wir uns überwältigt, ängstlich und traurig fühlen – vor allem, wenn wir Familie oder Freund*innen in den betroffenen Gebieten haben. Für Menschen, die dadurch emotional betroffen sind, ist es wichtig, das eigene mentale Wohlbefinden in den Vordergrund zu stellen. Es ist in Ordnung, sich Unterstützung zu holen und sich so viel Zeit wie nötig zu nehmen, um die Geschehnisse zu verarbeiten und zu heilen.

 

In diesem Artikel erfährst du, wie du dich und deine Lieben nach dem Erdbeben emotional und mental unterstützen kannst. 

 

Tipps zur emotionalen Bewältigung 

 

  • Hole dir Unterstützung aus deinem sozialen Netzwerk: In schwierigen Zeiten ist Unterstützung wichtiger denn je. Du musst das alles nicht alleine durchmachen. Wende dich an deine Freund*innen und deine Familie, um emotionale Unterstützung zu erhalten, und überlege, ob du dich einer örtlichen Selbsthilfegruppe anschließen willst, falls vorhanden. 

 

  • Schränke deinen Umgang mit den Nachrichten ein: Wenn du ständig mit schlechten Nachrichten konfrontiert wirst, kann das deine Angst und deinen Stress verstärken. Obwohl es wichtig ist, auf dem Laufenden zu bleiben, solltest du den täglichen Nachrichtenkonsum begrenzen, um zu verhindern, dass du dich überfordert fühlst. Konzentriere dich auf das, was getan wird, um die Situation zu verbessern. Informiere dich zum Beispiel über gemeinnützige Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz (Österreichisches Rotes Kreuz, Schweizerisches Rotes Kreuz) und die High Atlas Foundation, die den Menschen vor Ort aktiv helfen. Das kann dir helfen, dich auf die Hoffnung zu konzentrieren, statt auf eine Flut von belastenden Informationen.

 

  • Konzentriere dich auf deine Routine und praktiziere Selbstfürsorge: Mal ehrlich: Wenn du eine extrem schwierige Zeit durchmachst, ist das Letzte, woran du denkst, ein langes Bad zu nehmen oder Yoga zu machen. Aber wenn du dich um dich selbst kümmerst, kann das genau das sein, was du brauchst, um die Zeit zu überstehen. Anstatt zu versuchen, alles unter einen Hut zu bringen, fang mit den Grundlagen an. Auch wenn sich dein Alltag verändert hat, wird dir die Beibehaltung einer täglichen Routine helfen, ein Gefühl der Normalität zu bekommen. Halte einen Tagesablauf mit Aktivitäten ein, die dir Spaß machen, lege feste Essenszeiten fest, treibe Sport und schlafe so regelmäßig wie möglich. Du kannst dir auch jeden Morgen 5 Minuten Zeit nehmen, um dich auf deinen Atem zu konzentrieren und dich neu zu fokussieren, bevor du in den Tag startest. Probiere eine unserer geleiteten Meditationen aus, um dich ganz im gegenwärtigen Moment zu verankern. 

 

  • Suche dir professionelle Hilfe: Oft verdrängen wir negative Gefühle und hoffen, dass sie mit der Zeit verschwinden. Sei dir bewusst, dass es ganz natürlich ist, eine Reihe von Emotionen zu empfinden, z. B. die Schuldgefühle der Überlebenden oder die Trauer über den Verlust anderer. Suche dir Unterstützung bei einem*einer Psycholog*in, der*die dir hilft, mit diesen Gefühlen umzugehen, und denke daran, dass der Prozess nicht linear verläuft. 

 

Denk daran, dass Heilung Zeit braucht und der Weg zu mentalem und emotionalem Wohlbefinden nicht linear verläuft. Wende dich an unser Team aus Psycholog*innen, um weitere Unterstützung zu erhalten, lies mehr über mentales Wohlbefinden auf unserem Blog oder informiere dich über Gruppeneinheiten oder Masterclasses über mentales Wohlbefinden auf OpenUp Spaces.

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