Journaling hat sogar wissenschaftlich belegte Vorteile und wird in den USA bereits seit den 1970er Jahren als Therapieform eingesetzt. Studien zeigen, dass Journaling depressive Symptome und Angstzustände lindert. Auch Traumata können Untersuchungen zufolge durch das Schreiben besser verarbeitet werden – was sich positiv auf das Immunsystem auswirkt.
In diesem Artikel erfährst du mehr über die Vorteile des Schreibens für deine Psyche und lernst beliebte Journaling-Methoden wie das Bullet Journaling kennen, die du direkt in die Praxis umsetzen kannst.
So wirkt sich Journaling auf deine mentale Gesundheit aus
Hast du als Kind Tagebuch geschrieben? Dann bist du bereits mit den Prinzipien des Journalings vertraut. Der Unterschied ist, dass du dich beim Journaling nicht auf deinen Tagesablauf, sondern auf die Reise ins Innere konzentrierst. Du kannst dir Fragen stellen wie: „Wie fühle ich mich heute?”, „Was hat mir heute gut getan?” oder „Was ist heute schlecht gelaufen?”
„Der Schlüssel zum Erfolg ist absolute Ehrlichkeit”, sagt Psychologin Ida Dommerholt. Denn nur, wenn du ehrlich mit dir selbst bist und nichts schön redest, kannst du Gefühle, Unsicherheiten, Gedanken, Verhaltensweisen und Ängste objektiv erkennen.
„Wenn du Ereignisse aufschreibst, die bestimmte Emotionen in dir ausgelöst haben, gehst du automatisch einen Schritt zurück und betrachtest die Situation aus der Distanz”, erklärt Dommerholt. Das Analysieren dieser Gefühle hat einen positiven Effekt auf dein allgemeines Wohlbefinden. Wir haben für dich einige der vielen Vorteile von Journaling aufgelistet:
1. Reduziert Stress- und Angstzustände
Durch Journaling kannst du dir deine negativen Emotionen von der Seele schreiben. Indem du dich mit ihnen auseinandersetzt, lernst du die Verbindung zwischen deinen Verhaltensmustern und Emotionen besser kennen. Journaling hat außerdem eine kathartische Wirkung. Durch das Auseinandersetzen mit starken Gefühlen, befreist du dich von ihnen und es wird mehr kognitive Gehirnkapazität für andere Dinge frei.
Viele hochsensible Menschen fühlen sich von der Reizüberflutung des modernen Alltags überfordert. Mit Journaling können sie etwas Struktur ins Chaos bringen und Stress reduzieren.
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2. Verbessert deinen Schlaf
Journaling gibt dir die Möglichkeit, deine Probleme niederzuschreiben und alles, was sich über den Tag hinweg aufgestaut hat, loszulassen. Als Teil deiner Abendroutine kann Journaling sehr befreiend wirken und das Grübeln vor dem zu Bett gehen einbremsen.
3. Erhöht dein Selbstbewusstsein
Journaling beruht darauf, dass du Ordnung in dein Gefühlschaos bringst. Durch die regelmäßige Wiederholung festigst du so deine Identität. Dein Selbstbewusstsein steigt und du fühlst dich stärker.
4. Hilft beim Identifizieren deiner Ziele
Einge Journaling-Techniken wie das Bullet Journaling legen einen großen Fokus auf die Zukunft und das Erreichen deiner Ziele durch ein strukturiertes Leben und mehr Mindfulness. Durch das Dokumentieren deiner Gefühle wird dir bewusst, was dir im Leben wichtig ist und was weniger Bedeutung hat.
5. Trainiert dein Gedächtnis und deinen IQ
Wer hätte gedacht, dass sich durch Journaling auch dein Gedächtnis und dein IQ verbessert? Durch das Aufschreiben deiner Gefühle, muss dein Gehirn weitaus wenigere Eindrücke und Emotionen verarbeiten und kann sich besser auf andere Dinge konzentrieren – dein Gedächtnis wird also besser.
Studien haben außerdem gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Schreiben und Intelligenz gibt. Dein Vokabular und deine Ausdrucksweise kann sich durch Journaling erweitern und das wirkt sich wiederum positiv auf deinen IQ aus.