Psychologen oder Coach? Zwei Leitfiguren, mit denen du dein geistiges Wohlbefinden erreichen kannst

31 Aug ‘22
4 min
Lifestyle
OpenUp Redaktion
Überprüft von Psycholog*in Judith Klenter
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Jeder von uns benötigt von Zeit zu Zeit eine helfende Hand, die uns unterstützt. Brauchst du vielleicht Hilfe beim Lernen? Oder hast du ein bestimmtes sportliches Ziel, welches du gerne erreichen würdest? Falls dies der Fall ist, wendest du dich sicherlich zu einem*r Nachhilfelehrer*in oder einem*r Trainer*in, um deine Ziele bestmöglich zu erreichen. Aber an wen wendest du dich, wenn es um deine psychische Gesundheit geht? An einem Psychologen oder Coach?

 

Judith Klenter (Psychologin bei OpenUp) und Élodie Ley (Selbsthilfe- und Führungs Coach für Einzelpersonen und Unternehmen – Eloflow) sind beide Profis in Ihrem Bereich: Psychologen und Coach. Beide werden dir in diesem Artikel mehr darüber erzählen. 

 

 

Denkweisen ändern sich – Psychologen oder Coach

 

Es ist das Jahr 2022 und die Fakten sprechen für sich: Die psychische Gesundheit steht mehr denn je im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses. Firmen beginnen zu erkennen, wie wichtig die psychische Gesundheit ist und richten ihre Ziele auf das sogenannte Humankapital aus. 


Seit geraumer Zeit bereits haben Coaches Hochkonjunktur. In den 80er-Jahren wurde der Begriff „Coaching“ in der Geschäftswelt geprägt und ist in der heutigen Zeit kaum wegzudenken. Aber was genau ist ein Coach? „Es ist eine zukunftsorientierte Unterstützung“; antwortet Élodie. „Wir wählen ein genaues Ziel aus und unterstützen die Person dabei, es zu erreichen, indem wir in einen offenen und konstruktiven Dialog treten und gemeinsam einen umsetzbaren Plan aufstellen.“ 

 

Schluss mit den Tabus – Psychologen oder Coach


Kommen wir nun zum Kern der Sache: Der Gang zum*r Psychologen*in wird oft missverstanden. 


Keine Sorge, um Hilfe bitten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke. Mit dir ist also alles in Ordnung. „Coaches sprechen über Heilung, Aufarbeitung“; erklärt Élodie. „Ein*e Psychologe*in ist vielmehr ein Zuhörer, dem man alles erzählen kann. Ein*e Patient*in erfährt so eine Erleichterung durch das Sprechen über bedrückende Themen“. 

Oft sind die Leute etwas voreingenommen, wenn es darum geht, eine*n Psychologe*in aufzusuchen. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die Psychologie sich nicht auf eine analytische Behandlung beschränkt. Nicht einmal annähernd. 


„Ein*e Psychologe*in kann Klienten mit Psychopathologie haben, aber nicht alle haben ernsthafte geistliche Einschränkungen“; sagt Judith. „Jemand kann eine*n Psychologin*en aufsuchen, um an Schlafstörungen, dem Selbstvertrauen, Lebensstil oder der Arbeitsleistung zu arbeiten“. 

 

So auch bei OpenUp. Denn das psychische Wohlbefinden kann sich enorm verbessern, wenn diese täglichen Herausforderungen mit professioneller Hilfe bewältiget werden. Bei OpenUp erhältst du Online-Videokonsultationen oder Chats mit Psycholog*innen, in drei Sitzungen – oder bei Bedarf auch mehr. Oder auch, um diese Herausforderungen vorzubeugen, denn Vorbeugen ist besser als Heilen.

 

Wusstest du, dass Unternehmen ihren Mitarbeitenden unbegrenzten Zugang zu unseren Psycholog*innen, zu Einzelberatungen, Gruppensitzungen und zu unzähligen Online-Selbsthilfemodulen geben können? Anonym und einfach zugänglich. Mehr Informationen für Unternehmen gibt es auf dieser Seite.

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Mehr Klarheit hilft dir, Entscheidungen zu treffen – Psychologen oder Coach

 

Sind deine Fragen noch nicht alle beantwortet? Das ist an dieser Stelle völlig normal, denn der erste Termin ist manchmal ein wenig verwirrend. Es ist wichtig, offen und transparent zu sein, denn wenn du schon dabei bist Pandora’s Box zu öffnen, solltest du von Anfang an deine Bedürfnisse gut kommunizieren. „Man muss sich in die Person hineinversetzen und sie versuchen zu verstehen“; erklärt Élodie: „Wichtig ist vor allem zu schauen, ob es eine Verbindung gibt und wir zusammenarbeiten können“. 

Alte Klischees sind schwer zu durchbrechen: Eine Person, die auf einer Couch liegt und über ihre Kindheit spricht, und ein*e Psychologe*in, der/die sich Notizen macht, ohne ein Wort zu sagen. Kommt dir dieses Bild bekannt vor? Falls ja, ist es wichtig, trotz allem aufgeschlossen zu sein, denn diese altmodische Form der Psychologie gibt es nicht mehr, und das ist auch gut so! 

„Bei OpenUp arbeiten wir hauptsächlich mit ACT (Acceptance and Commitment Therapy)“; betont Judith. Dies ist ein Therapieansatz, welches das Verhalten analysiert und der es darauf abgezielt hat, Vermeidungsverhalten bezüglich unangenehmer Erlebnisse abzubauen und ein entschlossenes und wertbezogenes Handeln aufzubauen. „Wir bieten auch lösungsfokussierte Kurztherapie, Achtsamkeit (Mindfulness) sowie Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie und der positiven Psychologie an.“ 

 

Zwei Methoden, die dir helfen, dein bestes “Ich” zu werden

 

Wie du sehen kannst, Coaches und Psycholog*innen verfolgen dasselbe Ziel: Sie wollen Personen helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, und streben dabei eine größere Autonomie und Eigenverantwortung an. 

„Im Coaching arbeiten wir nur auf das Wohlbefinden hin“, sagt Élodie. Die Vergangenheit ist Geschichte und existiert nicht mehr. Vertraust du einen Coach das Geschehen an, welches beispielsweise dazu geführt hat, dass deine Mitschüler*innen sich über dich lustig gemacht haben, ermöglicht es ihm/ihr, sich auf das „Wie“ deines traumatischen Ereignisses zu konzentrieren. Zum Beispiel auf die Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen oder auf andere zuzugehen. 

Psycholog*innen unterstützen diesen Ansatz, indem sie das „Warum“ hinzufügen, denn „wir versuchen auch, die Grundursache des Leidens zu verstehen“, fügt Judith hinzu. Ein*e Patient*in wird sich die betreffende Situation noch einmal ansehen, um sie zu verstehen, zu verarbeiten und zu überwinden.  

Zwischen Coach und Klient*in als auch Psychologe*in und Patient*in ist nichts möglich ohne ein Bündnis, welches auf Vertrauen ruht. Denn in Wirklichkeit handelt es sich um eine Beziehung zwischen einer Person, die sich verändern, weiterentwickeln und entfalten möchte, und einer anderen Person, die sie bei ihrer Suche nach Antworten und Lösungen unterstützt, ohne ihr als Kompass zu dienen. 

 

Selber Auftrag, selbe Leidenschaft 

 

Eines ist sicher: Diese beiden Disziplinen haben in den letzten zwei Jahrzehnten stark voneinander profitiert. Zum einen entstanden in der Psychologie Kurztherapien, die sich auf das „Wie“ (Lösung) und nicht auf das „Warum“ (Ursache) konzentrieren. Zum anderen konnte das Coaching den Bereich der psychischen Gesundheit beeinflussen, der sich heute nicht mehr auf psychische Erkrankungen beschränkt. 


Élodie bekennt, dass es manchmal auch darauf ankommt, die eigenen Grenzen zu kennen. „Ich verfolge einen holistischen Ansatz, deshalb kann es sein, dass ich in manchen Situationen Personen an eine*n Psychologin*en oder Therapeutin*en verweise, da gewisse Hilfestellungen nicht mehr zu meinem Fachgebiet gehören. Einige Menschen, die ich coache, sind gleichzeitig auch bei einem*r Psychologen*in.“ 

Hand in Hand zu arbeiten ist sinnvoll, wenn es darum geht, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren. Dies ermöglicht dir, eine Reise in deine Psyche zu unternehmen, um deine Vergangenheit zu verstehen, besser in der Gegenwart zu leben und dein volles Potenzial zu entfalten. 


Bei OpenUp helfen wir dir, die nötige Hilfe und Unterstützung zu finden, damit du dich um dein psychisches Wohlbefinden kümmern kannst. Beginne ein Programm zu einem Themenbereich deiner Wahl oder vereinbare einen Termin mit einem unserer Psychologen. Judith freut sich darauf, dich kennenzulernen. 

 

👉 Wenn du Arbeitgeber*in oder Personalverantwortlicher bist und wissen möchtest, wie du die psychische Gesundheit deiner Mitarbeiter*innen fördern kannst, findest du hier Informationen über unsere Unterstützung. Hunderte von Unternehmen in ganz Europa sind schon dabei.

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