5 Tipps, um Arbeitnehmende effektiv bei psychischen Problemen zu unterstützen

25 May ‘22
5 min
Arbeitsleistung
OpenUp Redaktion

In den letzten Jahren wurde der psychischen Versorgung immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt, wobei die psychologische Online-Unterstützung immer beliebter wird. Und auch Arbeitnehmende empfinden ihre psychische Gesundheit als immer wichtiger, wie 55% der Personalverantwortlichen in einer kürzlich von OpenUp durchgeführten Studie angeben. Wie geht man als Unternehmen damit um?

 

Ein ausführlicher Artikel von McKinsey & Company unterstreicht die Notwendigkeit für psychologische Unterstützung am Arbeitsplatz und zeigt, wie große Unternehmen bereits jetzt darauf reagieren. MT/Sprout warnt vor den Kosten, die mit dem Ignorieren der psychischen Gesundheit innerhalb eines Unternehmens einhergehen. Beide Artikel zeigen den wachsenden Bedarf von Unternehmen und Arbeitnehmenden an mehr Unterstützung bei psychischen Problemen.

 

Es ist nicht nur sehr teuer, wenn sich die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden verschlechtert, sondern geht auch zu Lasten der Produktivität, der Mitarbeiterzufriedenheit und führt zu krankheitsbedingten Ausfallzeiten. Die richtige psychologische Unterstützung, auch präventiv, trägt an allen Fronten zu einem gesünderen Unternehmen bei.

 

Psychische Gesundheit von Arbeitnehmenden

 

Laut einer aktuellen Studie von OpenUp hat sich die psychische Gesundheit von Arbeitnehmenden in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. 33% der Arbeitnehmenden zwischen 18 und 65 Jahren geben an, dass sich ihre psychische Gesundheit seit Beginn der Corona-Pandemie verschlechtert hat. In der Gruppe der unter 36-jährigen sind es sogar 43%.

Es ist besorgniserregend, dass 62% der Arbeitnehmenden angeben, nicht zu wissen, an wen sie sich wenden können oder was sie bei psychischen Problemen tun sollen. 45% sagen sogar, dass sie das Gefühl haben, psychische Probleme nicht unternehmensintern besprechen zu können.

 

In der Folge kämpft ein Viertel aller Arbeitnehmenden mit der psychischen Gesundheit und ist diesbezüglich auf der Suche nach Tipps, Ratschlägen oder Kontakt zu einem Psychologen/einer Psychologin.

 

Durch die Zusammenarbeit mit OpenUp gibst du deinen Mitarbeitenden eine übersichtliche und leicht zugängliche Anlaufstelle, an die sie sich wenden können, wenn sie sich nicht wohlfühlen. Wir bieten Einzelcoaching, Gruppensitzungen und Online-Selbsthilfeprogramme in einer zugänglichen Form an und stellen so sicher, dass für jeden Mitarbeitenden etwas dabei ist.

 

Die größten Herausforderungen für Personalverantwortliche

 

Immer mehr Arbeitnehmende wenden sich hilfesuchend an die Personalabteilung. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass 42% der Personalverantwortlichen im vergangenen Jahr mehr Menschen mit psychischen Problemen in ihrem (digitalen) Büro empfangen haben.

 

Darüber hinaus geben 43% an, dass die krankheitsbedingten Ausfallzeiten durch diese psychischen Probleme zugenommen haben. Der Bedarf an zusätzlicher Unterstützung nimmt zu. Die Personalabteilungen suchen nach Möglichkeiten, ihre Mitarbeitenden (weiterhin) gut zu unterstützen. Hierbei gibt es drei große Herausforderungen:

 

  • 83% der Personalverantwortlichen haben aufgrund der Distanz wenig oder gar keinen Kontakt zu den Mitarbeitenden, was den Blick auf die psychische Gesundheit innerhalb des Unternehmens verschleiert oder gar verschwinden lässt.
  • 53% der Personalverantwortlichen geben an, dass es intern wenig bis gar keine Möglichkeiten gibt, um Mitarbeitende mit psychischen Problemen die richtige Unterstützung zu bieten.
  • 37% der Personalverantwortlichen finden es aufgrund des mangelnden Vertrauens, Wissens, Wohlbefindens oder der mangelnden Erfahrung schwierig, bei psychischen Problemen selbst Unterstützung zu leisten.

 

5 Tipps, um Arbeitnehmende bei psychischen Problemen zu unterstützen:

 

1. Sei neugierig, aber urteile nicht

 

Sei offen, neugierig und stelle Fragen, um herauszufinden, was bei den Mitarbeitenden wirklich los ist. Hake nach, wenn deine Eingangsfrage nicht (zufriedenstellend) beantwortet wurde. Versuche zu verstehen, warum jemand etwas sagt oder nicht sagt. Frage nicht nur, wie es jemandem geht, sondern vor allem auch warum. Was führt dazu, dass sich jemand so fühlt? Behalte dein Urteil und deine Meinung hierbei für dich und stürze dich nicht sofort auf Lösungen oder Schlussfolgerungen. Höre zu, sammle Informationen und denke erst nach dem Gespräch über mögliche Lösungen nach.

 

2. Zeige dich offen

 

Wenn du möchtest, dass sich andere öffnen, hilft es in jedem Fall, mit gutem Beispiel voranzugehen. Indem du deine verletzliche Seite zeigst, wird es den Mitarbeitenden ebenfalls leichter fallen, sich verletzlich zu zeigen. Fällt es dir schwer, einen Mitarbeitenden in ein Gespräch einzubinden? Erzähle, wie du dich im Moment fühlst oder nenne Beispiele für Situationen, in denen du dich in letzter Zeit weniger gut gefühlt hast. Das muss auch gar nichts Großes sein.

 

Chris Byrne, Head of E-Commerce bei Bestseller, gibt ein gutes Beispiel: Ich komme aus einer Zeit, in der es nicht leicht war, über psychische Gesundheit zu sprechen, und in der so etwas als Schwäche angesehen wurde. Indem ich meine eigenen Erfahrungen teile und mit OpenUp zusammenarbeite, hoffe ich, dass sich unsere Mitarbeitenden trauen, ebenfalls offen über dieses Thema zu sprechen. Das hilft einem nämlich dabei, als Individuum zu wachsen und ist Teil der persönlichen Entwicklung.“

 

3. Sorge für Erreichbarkeit und erhöhe die Kapazität

 

Nimm dir Zeit für deine Mitarbeitenden und sorge dafür, dass du immer erreichbar bist. Es ist sehr schwierig, Unterstützung bei psychischen Problemen zu bieten, wenn du das zwischen anderen Aufgaben erledigen musst. Plane Zeit in deinem Terminkalender ein, damit du mit voller Aufmerksamkeit zuhören kannst. Schaffst du das nicht alleine? Stelle sicher, dass dich Kolleg*innen unterstützen können oder suche dir einen externen Anbieter, der dir dabei helfen kann.

 

Marc Rottinghuis, Mitbegründer von Spryng, erklärt: „Indem du innerhalb von 24 Stunden ein Gespräch mit einer fachkundigen Person anbieten kannst, nimmst du die Hürde für das Aufsuchen von Hilfe, wodurch dieser Schritt schneller getätigt wird. Ein Gespräch sorgt immer für Erleichterung und für uns gilt: Je schneller, desto besser.“

 

4. Sorge für messbare Ergebnisse

 

Messen ist Wissen. Wenn du mehr über die psychische Gesundheit in deinem Unternehmen erfahren möchtest, ist es ratsam, mit messbaren Ergebnissen zu arbeiten. Nutze hierfür eine übersichtliche Umfrage mit vordefinierten Antwortmöglichkeiten. So kannst du dir ein visuelles Bild über den Status der psychischen Gesundheit innerhalb deines Unternehmens machen. Führe diese Umfrage mindestens einmal pro Quartal durch. So gewinnst du Einblicke in Trends und kannst darauf aufbauend Lösungen erarbeiten.

 

Roos Schelvis, politische Beraterin der Erasmus Universität, erklärt, wie sie dies machen: “Wir wollen nicht nur auf individueller Ebene Einblick erhalten, sondern auch für jedes Team und jede Fakultät. Wir wollen einen mehrschichtigen Ansatz einführen und einen Prozess starten, um herauszufinden, welche Lösungen auf diesen verschiedenen Ebenen benötigt werden. So können wir im gesamten Unternehmen Änderungen durchführen. Ohne dass wir erfahren, wer welche Hilfe anfordert, hilft uns OpenUp dabei, Trends zu erkennen, damit wir darauf aufbauend Entscheidungen treffen können.“

 

5. Entscheide dich für eine individuelle Herangehensweise

 

Es klingt logisch, wird aber doch oft übersehen: eine individuelle Herangehensweise. Jeder ist anders, also funktioniert auch für jeden etwas anderes. Der/die eine unterhält sich gerne mit jemandem, während der/die andere lieber zuhört oder nachliest, wie andere mit psychischen Problemen umgehen. Sei dir der persönlichen Bedürfnisse bewusst und suche darauf aufbauend nach geeigneten Lösungen.

 

 

Bei OpenUp bieten wir den Mitarbeitenden unserer Kunden*innen Zugang zu Einzelgesprächen mit einem Psychologen/einer Psychologin. Darüber hinaus organisieren wir Webinare, Interviews und Umfragen und bieten Online-Selbsthilfeprogramme und nützliche Blogartikel an. So kann jeder Einzelne einen für sich geeigneten Weg finden, um an seiner psychischen Gesundheit zu arbeiten.

 

Psychische Probleme können nicht warten. Je früher sie in Angriff genommen werden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ernsthaft zu Schaden kommt und sogar krankheitsbedingt ausfällt. Indem du Mitarbeitenden auf zugängliche Weise Lösungen für ihre psychischen Probleme anbietest, gibst du ihnen den Raum, sich selbst mit dem Problem auseinanderzusetzen, bevor es zu spät ist.

 

Lese hier die Erfahrungen von Lara Herpers, Leiterin in “Menschen & Kultur” bei Team5pm: „Aufmerksamkeit für das psychische Wohlbefinden muss im gesamten Unternehmen verankert sein