Aber warum ist es die Investition in die psychische Gesundheit von Fachkräften eine gute Idee? Und wie sieht solch eine Investition innerhalb eines Unternehmens aus?
1. Psychisch gesunde Mitarbeiter*innen haben weniger Fehlzeiten
27 Prozent aller Fehltage stehen im Zusammenhang mit psychischen Problemen wie Burnout oder Überforderung. Abgesehen davon, dass psychische Beschwerden natürlich für den Mitarbeiter*innen selbst nicht angenehm sind, kosten sie den*r Arbeitgeber*in viel Geld.
Wie viel kostet die Abwesenheit eines Fachkraftes pro Tag?
Ein*e abwesende*r Mitarbeiter*in kostet zwischen 250 € und 400 € pro Tag. Dieser Betrag setzt sich wie folgt zusammen: €150,-: Lohnfortzahlung, abhängig vom Gehalt €150,-: Kosten für die Vertretung, abhängig vom Gehalt €40,-: Geschätzter Produktionsverlust €60,-: Kosten für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (niederländischer Arbodienst) |
2. Psychisch gesunde Mitarbeiter*innen sind kreativer und innovativer
Studien von BetterUp in den Vereinigten Staaten haben gezeigt, dass Mitarbeiter*innen, denen es nicht so gut geht, Schwierigkeiten damit haben, kreativ und innovativ zu sein. Aber auch das Gegenteil gilt: Glückliche Mitarbeitende sind tatsächlich kreativer und innovativer.
Das liegt daran, dass kreatives Denken, das Hinterfragen bestehender Vorstellungen und gedankliche Experimente mehr Gehirnleistung erfordern, als wenn man dem Status Quo folgt. Wenn dein Kopf voller Sorgen ist, hast du einfach nicht die nötigen geistigen Kapazitäten. Das blockiert den kreativen Prozess.
3. Investition in psychische Gesundheit = weniger Präsentismus
Nicht nur abwesende Mitarbeiter*innen kosten Geld. Dasselbe gilt auch für Mitarbeitende, die zwar anwesend sind, aber nur wenige ihrer Aufgaben erledigen können, weil sie sich nicht gut fühlen. Dieses Phänomen wird als Präsentismus bezeichnet: Fachkräfte sind gestresst, müde oder unmotiviert, aber dennoch körperlich am Arbeitsplatz anwesend. Weil sie (das Gefühl haben, dass sie) müssen.
Bitte, unterschätze dieses Phänomen nicht! Laut Deloitte sind die Kosten, die von Präsentismus verursacht werden, viermal so hoch wie die von Absentismus. Und letztendlich führt Präsentismus oft auch zu Absentismus, da sich Müdigkeit und Stress unter der Oberfläche so lange weiter aufstauen, bis die Fachkraft nicht mehr kann.
4. Wenn sich Mitarbeiter*innen wohlfühlen, kündigen sie nicht
Die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeitende kündigen, ist geringer, wenn sie sich bei der Arbeit wohlfühlen. Eine Kündigung kostet doppelt. Nicht nur das Wegfallen des*r Mitarbeiters*in und seine oder ihre Kenntnisse und Fähigkeiten ist ein Verlust, auch das Einstellen und Einarbeiten neuer Mitarbeiter*innen ist teuer. Vorbeugen ist daher besser!