Wie kannst du Führungskräfte in die Schaffung einer offenen Unternehmenskultur einbeziehen? 7 HR Tipps

25 Sep ‘22
5 min
Arbeitsleistung
OpenUp Redaktion
Überprüft von Psycholog*in Ida Dommerholt
Viele Firmen bemühen sich, eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der sich jeder frei fühlt um offen über ihre Probleme und Erfahrungen in Beziehung zum Thema psychische Gesundheit zu sprechen. Um eine solche Unternehmenskultur zu entwickeln, ist die aktive Mitwirkung von Führungskräften und Abteilungsleiter*innen erforderlich. Und was kannst du als HR-Expert*in tun, um Führungskräfte dazu zu bewegen, das Thema psychische Gesundheit seriös zu nehmen, Tabus zu brechen und eine offene Unternehmenskultur zu schaffen?

 

Führungskräfte und Abteilungsleiter*innen sind an vorderster Front für die Förderung einer offenen Unternehmenskultur zuständig. Sie sprechen täglich mit den Mitarbeitenden und haben eine Vorbildfunktion für den Rest des Unternehmens. In diesem Artikel erklären wir, wie du sie mit Hilfe von OpenUp dazu ermutigen kannst, offen über das Thema psychische Gesundheit zu sprechen, und wie du aktiv eine offene Unternehmenskultur schaffen kannst.

 

1.   Eine Unternehmenskultur die psychische Gesundheit der Führungskräfte in den Vordergrund stellt

 

Man kann von Führungskräften, die selbst nicht glücklich sind, nur schwer erwarten, dass sie sich mit vollem Eifer für das psychische Wohlbefinden der Mitarbeiterenden einsetzen. Es hat also starke Priorität, sich um die psychische Gesundheit der Führungskräfte zu sorgen. Die Grundprinzipien dafür sind laut den Psycholog*innen von OpenUp:

 

1. Aussagekräftige Kriterien für die Beförderung in Führungspositionen. Ein häufiger Fehler besteht darin, leistungsfähige Mitarbeiter*innen in eine Führungsposition zu befördern, obwohl es ihnen an Führungsqualitäten mangelt. Gute Leistung ist nicht immer ein entscheidender Indikator für gute Führung. Tatsächlich sind leistungsfähige Personen oft schlechter im Delegieren, weil sie Aufgaben gerne selbst erledigen.

 

2. Mitspracherecht für Teammitglieder bei der Einstellung von externen Führungskräften. Lass die Mitarbeitenden beispielsweise an einer der Bewerbungsrunden teilnehmen, denn eine harmonische Beziehung zwischen Führungskraft und Team ist eine wichtige Voraussetzung für eine angenehme Zusammenarbeit, welches wiederum eine Voraussetzung für psychische Gesundheit ist!

 

3. Neue Führungskräfte sofort Entscheidungen treffen lassen. Autonomie und psychische Gesundheit gehen Hand in Hand.

 

4. Eine Philosophie der offenen Unternehmenskultur in der Personalabteilung. Vermittle den Führungskräften, dass sie sich jederzeit an die Personalabteilung wenden können, wenn sie Probleme mit ihrer psychischen Gesundheit haben. Oder noch besser: Bevor sie mit Problemen bezüglich ihrer psychischen Gesundheit zu kämpfen haben, aber in der Ferne bereits dunkle Wolken aufkommen sehen. Denkt daran, Vorbeugen ist besser als Heilen!

 

5. Einfacher und anonymer Zugang zu zertifizierten Psycholog*innen. Biete Führungskräften Zugang zu Einzelgesprächen mit Psycholog*innen von OpenUp, die sie von der Seitenlinie in beruflichen und privaten Situation unterstützen. Einmalig oder regelmäßig. Für große oder kleine Angelegenheiten. Mit OpenUp haben Angestellte innerhalb von 24 Stunden Zugang zu Einzelberatungen, Gruppensitzungen und Achtsamkeit-Schulungen in über 16 Sprachen.

 

2.   Führungskräfte und Abteilungsleiter*innen in das Gespräch über die Unternehmenskultur einbeziehen

 

Für dich als Personalmitarbeiter*in steht die psychische Gesundheit der Angestellten an erster Stelle. Für Führungskräfte und Abteilungsleiter*innen gilt das nicht unbedingt. Lade sie daher zur Diskussion über die Schaffung einer offenen Unternehmenskultur ein, in der Mitarbeitende frei über ihre psychischen Probleme sprechen können.

 

Auf diese Weise könnt ihr gemeinsam einen Plan für das weitere Vorgehen entwickeln, der nicht nur sinnvoll, sondern auch effektiv und für die Abteilungsleiter*innen und Führungskräfte durchführbar ist. Das führt nämlich dazu, dass diese sich mit dem Vorhaben identifizieren können, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die entwickelte Strategie tatsächlich in die Praxis umgesetzt wird.

 

3. Erstellung eines Guides für mentale Gesundheit 

 

Halte den Plan in einem Guide oder Handbuch fest. Beschreibe darin die Unternehmenskultur zum Thema psychische Gesundheit, die ihr vor Augen habt, und wie dieses Ziel erreicht werden kann. Sei vorsichtig, wenn es um die Festlegung quantitativer Zielstellungen geht. Dieses Themengebiet eignet sich dafür nicht immer optimal.

 

Eine „Senkung der Zahl der Menschen, die unter Burnout leiden“ oder eine „Senkung der Fehlzeiten im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit“ sind natürlich schöne Ziele, aber anspruchsvolle Zielvorgaben sind weniger wünschenswert. Schließlich geht es um Menschen, nicht um Zahlen.

 

Erkläre in diem Guide auch, was Führungskräfte und Abteilungsleiter*innen selbst tun können, um das Gespräch über psychische Gesundheit mit den Mitarbeitenden zu beginnen (und aufrechtzuerhalten). Zum Beispiel, indem sie selbst ein gutes Vorbild darstellen und offen über ihr eigenes psychisches Wohlbefinden sprechen.

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4.   Schulung für Führungskräfte: Probleme erkennen und bewältigen

 

Eines der größten Hindernisse für Führungskräfte und Abteilungsleiter*innen im Umgang mit der psychischen Gesundheit der Mitarbeitenden ist das Fehlen entsprechender Kompetenzen. Schließlich sind sie keine Psycholog*innen.

 

Wie erkennt man eine*n Mitarbeiter*in, der gerade mit etwas zu kämpfen hat? Und wie spricht man das Thema an? Welche Begriffe verwendet man, um diese Probleme zu beschreiben und was sollte man besser nicht sagen?

 

Die Entwicklung einer offenen Gesprächskultur kann eine echte Herausforderung darstellen. OpenUp kann dein Unternehmen unterstützen, indem unsere Psycholog*innen ihr Wissen über Kommunikation und Beziehungen mit euch teilen. Hier erhältst du weiter Informationen.

 

5.   Rege Führungskräfte und Abteilungsleiter dazu an, offen über ihr Befinden zu sprechen

 

Zu einer transparenten Unternehmenskultur, in der sich die Mitarbeiter*innen trauen, frei über ihre psychische Gesundheit zu sprechen, gehören Führungskräfte, die frei über ihr eigenes mentale wohlbefinden sprechen. Denn wer mit gutem Beispiel vorangeht, weist den Weg.

 

Hierfür gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten:

    1. In der täglichen Praxis: Ermutige die Führungskräfte, das Gespräch zum Thema psychische Gesundheit regelmäßig in Teammeetinsg einzubinden. Hier kann die Führungskraft zum Einstieg selbst erzählen, womit er oder sie zu kämpfen hat. Es muss nichts Großes sein, zum Beispiel: „Ich habe schlecht geschlafen, weshalb ich nicht ganz klar im Kopf bin“ oder „Dieser neue Kunde verursacht mir Stress, weil er sehr aufdringlich ist“.
    2. Bei großen Ereignissen: Wenn eine Führungskraft oder ein Abteilungsleiter*in mit psychischen Problemen zu kämpfen hat, sollte man gemeinsam überlege, dies innerhalb des Unternehmens bekanntzugeben. So werden Tabus gebrochen und dadurch lernen die Mitarbeitenden, dass es nicht schlimm ist, mentale Themen anzusprechen.

 

Wir haben uns mit Mark de Lange, dem Gründer von Ace & Tate, über dieses Thema unterhalten: „Wir waren bei Ace & Tate schon immer ziemlich offen. Obwohl es mir selbst manchmal schwerfällt, versuche ich als Gründer, besonders zugänglich zu sein, indem ich zum Beispiel mit einem Psychologen spreche und anschließend meine Mitarbeitenden über dieses Gespräch in Kenntnis setze. Auf diese Weise zeige ich, dass auch ich mit Problemen zu kämpfen habe und möchte andere ermutigen, ebenfalls darüber zu sprechen.“

 

6.   Geh mit gutem Beispiel voran

 

Wer mit gutem Beispiel vorangeht, weist den Weg –  das haben wir gesagt, oder? Das gilt nicht nur für Führungskräfte und Abteilungsleiter*innen gegenüber den Mitarbeitenden, sondern auch für dich! Wenn du sie bittest, offen zu sein, solltest du auch selbst Offenheit zeigen. 

 

Auch das kann täglich gemacht werden, zum Beispiel während einer Besprechung, in der Mittagspause oder bei wichtigen Ereignissen innerhalb der Personalabteilung geschehen.

 

John Shook – der erste amerikanische Manager des japanischen Unternehmens Toyota – entwickelte ein preisgekröntes Modell, das dies unterstreicht. Während man traditionell davon ausging, dass man zuerst die Kultur und dann die Mentalität der Menschen ändern muss, um ihr Verhalten dauerhaft zu ändern, lernte Shook, dass es genau andersherum funktioniert: Ändere zuerst das Verhalten, die Einstellung und die Kultur wird schließlich folgen.

 

7.   Schaffe eine transparente Unternehmenskultur innerhalb der Führungsebene

 

Um Führungskräften und Abteilungsleiter*innen eine Starthilfe für die Schaffung von Offenheit rund um das Thema psychische Gesundheit zu geben, ist es hilfreich, eine Gruppe von Vorreitern zu ernennen. Lass diese Gruppe das „Warum“ mit Offenheit kommunizieren: Was die Bedeutung davon ist, aber auch was schwierig sein kann. 

 

Sie sprechen über Erfolge und Erfahrungen. Und dass es erlaubt ist, Fehler zu machen. Wenn wir diese teilen, kann jeder etwas daraus lernen. Diese Gruppe kann dann die übrigen Führungskräfte dafür begeistern, dasselbe zu tun.

 

Mit diesen Tipps gewinnst du Führungskräfte und Abteilungsleiter*innen für deine Mission, ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeitenden trauen, frei über ihre psychische Gesundheit zu sprechen.

 

👉 Finde heraus, was wir für dich tun können.

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