Plötzlich Führungskraft: 6 Tipps, um neue Leader zu unterstützen

26 Jan ‘23
3 min
Arbeitsleistung
OpenUp Redaktion
Überprüft von Psycholog*in Eva Rüger
neue führungskraft
Neue Führungskräfte stehen vor einer großen Herausforderung. Denn eine gute Führungskraft wird man nicht von heute auf morgen, das lernt man in der Praxis. Dieser Lernprozess geht oft mit Gefühlen von Zweifel und Unsicherheit einher. Was kannst du als HR-Professional tun, um angehende und kürzlich beförderte Führungskräfte in ihrer neuen Rolle zu unterstützen?

 

Oft ist es so, dass jemand, der inhaltlich gute Leistungen erbringt, in eine Führungsposition aufsteigt. Doch nur weil man sich inhaltlich gut auskennt, bedeutet das nicht, dass man auch gut in der Mitarbeiterführung ist. Führungsarbeit bringt ganz andere Dinge mit sich. Daher ist eine gute Betreuung notwendig, um angehenden Führungskräften den Start zu erleichtern. So hilfst du ihnen, den Einstieg in ihre neue Rolle zu finden.

 

Welche mentalen Veränderungen durchlaufen neue Führungskräfte?

 

Führungskraft zu werden, ist eine lehrreiche und bereichernde Erfahrung. Man lernt viel über sich selbst und über andere und bekommt mehr Verantwortung übertragen. Das bringt natürlich auch so einige Herausforderungen mit sich.

 

So müssen sich angehende oder kürzlich beförderte Führungskräfte beispielsweise mit veränderten Beziehungsstrukturen arrangieren (sie stehen plötzlich ‚über‘ ihren Kolleg*innen), ihre Zuständigkeiten weiten sich aus, sie müssen sich mit Interessensgruppen und einer anderen Unternehmenspolitik auseinandersetzen und müssen lernen, Aufgaben zu delegieren.

 

Das bedeutet auch, dass mentale Veränderungen stattfinden. Bei angehenden Führungskräften beobachten wir häufig die folgenden mentalen Herausforderungen:

 

  • Unsicherheit im Hinblick auf die eigenen Fähigkeiten als Führungskraft. Und manchmal sogar ein ‘Impostor-Syndrom’: das Gefühl, nicht für eine solche Position qualifiziert zu sein.
  • Ein Gefühl der Einsamkeit, da sich die Beziehungen zu den Kolleg*innen plötzlich verändern. Es kann eine Weile dauern, bis eine frischgebackene Führungskraft ihren neuen Platz – und die neue Beziehung zu den Kolleg*innen – gefunden hat.
  • Große Veränderungen erfordern viel Denkleistung und Energie. Für viele Menschen sind große Veränderungen außerdem mit Stress verbunden.
  • Auch das Übertragen von Aufgaben, die die neuen Führungskräfte in ihren früheren Funktionen innehatten, verursacht häufig Stress. Die Tendenz zum Mikromanagement kann Druck auf die Beziehungen zu den Kolleg*innen ausüben.
  • Führungskräfte müssen mit mehreren Bällen gleichzeitig jonglieren. Wir sehen oft, dass insbesondere neue Führungskräfte infolgedessen zahlreiche Überstunden machen und dadurch schnell erschöpft werden.

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Wie kannst du neue Führungskräfte in ihrer Rolle unterstützen?

 

Es ist wichtig, neuen Führungskräften die richtige mentale Unterstützung zu bieten, denn das wirkt sich schlussendlich auch auf das Team aus. Erfahre hier, was unsere Psycholog*innen dir als HR-Professional raten, um angehende Führungskräfte zu unterstützen.

 

1. Erkundige dich regelmäßig und frage, wie es läuft

 

Ermutige zu einer offenen Kommunikation über eventuelle Herausforderungen, mit denen neue Führungskräfte konfrontiert werden. Mache in Gesprächen deutlich, dass solche Herausforderungen kein Zeichen von Scheitern sind, sondern vielmehr ein Zeichen von Wachstum. Frage sie auch explizit, was sie von dir benötigen, um in ihrer neuen Rolle aufzugehen.

 

Plane diese Kontaktmomente schon im Voraus ein. So hat die neue Führungskraft Zeit, über Herausforderungen oder Unterstützungsanfragen nachzudenken. Die Kontaktmomente sollten am Anfang sehr regelmäßig – zum Beispiel wöchentlich – stattfinden. Wenn es gut läuft, könnt ihr die Häufigkeit verringern.

 

2. Biete geeignete Fortbildungen zum Thema Führungskompetenz an

 

Melde die neue Führungskrafte für (externe) Schulungen an, in denen sie ihre Führungskompetenzen entdecken und verbessern können. So lernen junge Leader Methoden kennen, um den eigenen Führungsstil zu entwickeln. Denke außerdem daran, ergänzende Lehrgänge anzubieten, zum Beispiel zum Thema Stressbewältigung, Zeitmanagement und effektive Kommunikation.

 

Auch Literatur kann ihnen praxisnahe Tipps an die Hand geben.

 

3. Bestärke neue Führungskräfte darin, an ihrer Resilienz zu arbeiten

 

Um die Herausforderungen des Alltags zu meistern, muss man psychisch belastbar sein. OpenUp bringt neuen und auch erfahrenden Führungskräften sowie ihren Mitarbeitenden verschiedene Wege bei, psychisch belastbarer zu werden.

 

Betrachte es als einen Werkzeugkasten, aus dem sie sich bei Bedarf bedienen können. Dazu gehören zum Beispiel Achtsamkeitsübungen, Masterclasses und Gruppensitzungen zu Themen wie Stress, Selbstvertrauen und Beziehungen.

 

4. Fördere Zeit und Aufmerksamkeit für ihr persönliches Befinden

 

Führungskräfte sind zum Teil auch für das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden verantwortlich. Dabei sollten sie natürlich ihr eigenes Wohlbefinden und die eigene psychische Gesundheit nicht aus den Augen verlieren. Neue Führungskräfte verspüren möglicherweise den Drang, sich beweisen zu müssen, was ihrer psychischen Gesundheit im Wege stehen kann.

 

Erinnere dein neuen Führungskraft daran, auf die eigenen Grenzen zu achten, ausreichend Urlaub zu nehmen, nicht (zu viel) an Wochenenden und in den Abendstunden zu arbeiten und sich genügend Zeit für Hobbies und soziale Aktivitäten zu nehmen.

 

5. Animiere sie dazu, gesunde Beziehungen zu entwickeln

 

Auch Führungskräfte benötigen, genau wie alle anderen Mitarbeitenden, jemanden, auf den sie sich verlassen können. Dies ermöglicht Führungskräften, über ihre Probleme zu sprechen und Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Situation zu verbessern. Richte daher intern ein Buddy- oder Mentoring-Programm für deine neue Führungskräfte ein.

 

Auch externe Organisationen können die Rolle eines Resonanzraumes oder Sicherheitsnetzes übernehmen, zum Beispiel die Psycholog*innen von OpenUp.

 

6. Versichere der neuen Führungskraft, dass es dazu gehört, Fehler zu machen

 

Fehler zu machen ist menschlich. Und junge Führungskräfte werden unweigerlich Fehler machen. Ermutige sie zu scheitern – und daraus zu lernen.

 

Sage mehr als einmal, dass es in Ordnung ist, wenn jemand nicht sofort alles richtig macht. Dass es in Ordnung ist, etwas nicht zu wissen. Dass es in Ordnung ist, überwältigt zu sein. Und dass es wichtig ist, in solchen Situationen Unterstützung zu suchen. Ob bei HR, bei einem Mentoring- oder Buddy-Programm oder bei OpenUp.

 

👉🏼 Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du deine (angehenden) Führungskräfte unterstützen kannst? Buche eine unverbindliche Demo. Dann erklären wir dir, wie wir dir helfen können.