Die Unzufriedenheit unter Remote-Arbeitnehmer*innen nimmt rasant zu. Rund 53% sind laut einer Studie von Personio bereit, in den nächsten 12 Monaten ihren Arbeitsplatz zu wechseln. Bei Mitarbeitenden, die hybrid oder vor Ort arbeiten, sind das weitaus weniger. Was können Unternehmen dagegen tun und wie kann New Work tatsächlich für alle gelingen?
Gijs Coppens, Psychologe, Unternehmer und Gründer von OpenUp, spricht im „On the Way to New Work” Podcast mit Christoph Magnussen über die Herausforderungen von Remote Work, das Suchen nach Verbundenheit und Work-Life-Balance. In diesem Artikel fassen wir die Highlights des Gesprächs noch einmal für dich zusammen.
Flexibilität vs. Verbundenheit
Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt maßgeblich verändert und neue Bedingungen geschaffen. Das strikte 9-5-Modell wurde über den Haufen geworfen und nur wenige Mitarbeitende sind dazu bereit, wieder vollständig ins Büro zurückzukehren. Durch Remote-Arbeit ist es einfacher, mehr Zeit mit Familie und Freund*innen zu verbringen oder sich den eigenen Hobbys zu widmen. Die neue Flexibilität bringt viele Vorteile, birgt aber zugleich viele Risiken.
So glauben zum Beispiel 27 % der Mitarbeitenden, dass Remote-Arbeit ihre Karriere behindert hat. 56 % der Arbeitnehmer*innen finden, dass Remote-Mitarbeitende bei Leistungsbeurteilungen benachteiligt werden. Von zu Hause aus zu arbeiten scheint also nicht immer Vorteile zu haben.
Diesen Balanceakt kennt auch Gijs Coppens. „In der Psychologie gibt es das bekannte Konzept von Autonomie und Verbundenheit”, sagt er und fährt fort: „Beide Begriffe können nicht unabhängig voneinander betrachtet werden.” Einerseits wollen viele Mitarbeitende arbeiten, wo sie wollen. Andererseits wollen sie auch eine Verbindung zu dem, was sie tun, spüren. „Wir wollen alle Teil einer Gruppe sein und an einer gemeinsamen Mission arbeiten.” Das führe automatisch zu inneren Konflikten. „Ich glaube, dass die inneren Konflikte noch nie so groß waren wie in dieser Zeit”, sagt Gijs Coppens.