Ramadan: 5 Tipps, um Mitarbeiter*innen während des Fastenmonats zu unterstützen

21 Feb ‘24
2 min
Sinngebung
Lisanne van Marrewijk
Überprüft von Psycholog*in Basma Akrout Brizard
Der Ramadan ist ein bestimmter Zeitraum im islamischen Mondkalender, in dem viele Muslim*innen in aller Welt einen Monat lang zwischen dem Aufgang (fajr/suhoor) und dem Untergang (maghrib/iftar) der Sonne fasten. Während der Fastenzeit wird nicht gegessen, getrunken (auch kein Wasser) oder geraucht. 

 

Dieses Jahr beginnt der Ramadan am 10. März und endet am 09. April. Was du tun kannst, um Mitarbeitende während des Ramadans zu unterstützen, erfährst du hier.

 

 

Warum fasten wir im Ramadan?

 

Der Fastenmonat ist eine der fünf Säulen des Islam und eine Zeit der Reinigung, der Besinnung und des Zusammenseins. Es ist ein Monat, in dem Toleranz, Großzügigkeit und Wohltätigkeit im Vordergrund stehen. 

 

Während des Ramadans erlernen wir Disziplin, testen unser Durchhaltevermögen und steigern unseren gegenseitigen Respekt und unser Mitgefühl. Für viele Muslime ist dies eine wichtige Zeit der Besinnung. 

 

Das gilt auch für Ömer*, einen Entwickler in einem Technologieunternehmen, der seit seinem 11. Lebensjahr den Ramadan praktiziert: „Für mich ist der Ramadan die Zeit des Jahres, in der ich an meiner Geduld und Selbstbeherrschung arbeite, dankbar bin und Mitgefühl für die Bedürftigen zeige.”

 

Vor allem aber müssen Kinder, ältere Personen, Schwangere, Reisende und Menschen, die aus körperlichen oder geistigen Gründen Medikamente einnehmen, nicht fasten.

 

 

Ramadan und mentales Wohlbefinden

 

Der Ramadan ist eine Zeit der Reue und Dankbarkeit. Wir treten einen Schritt zurück, um über unser Handeln nachzudenken und uns auszuruhen. Das wirkt sich positiv auf das mentale Wohlbefinden aus, sagt auch Ömer: 

 

„Das freiwillige Fasten hilft mir immer, Stress und Traurigkeit abzubauen. Die besonderen Rituale des Ramadan helfen mir, mich körperlich, geistig und seelisch besser zu fühlen.”

 

Gleichzeitig bringt der Ramadan aber auch Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel kann das Fasten dazu führen, dass man weniger Energie hat, weniger produktiv ist und Stimmungsschwankungen erlebt. Da hilft es, sich eigene Rituale und Routinen zu schaffen, die einen dabei unterstützen.

 

Ömer: „Während des Fastenmonats treibe ich weiterhin Sport, aber in kürzeren Einheiten und mit geringerer Intensität. Auf diese Weise kann ich mein Fitnessniveau aufrechterhalten. Außerdem esse ich viel Obst und Gemüse und trinke ausreichend. Gleichzeitig gehe ich jeden Tag vor dem Iftar, dem Abendmahl zum Fastenbrechen, 15 Minuten spazieren.”

 

Es hilft Ömer auch, darauf zu achten, wie sein Körper Energie verbraucht und wie äußere Dinge zu Ablenkungen führen können. Ausreichend Schlaf, ein guter Zeitplan und ausreichend Trinken und Essen helfen ihm dabei.

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Mitarbeitende während Ramadan unterstützen

 

Das Fasten kann sich auf das Energieniveau und die Produktivität deiner Mitarbeiter*innen auswirken. Wenn du deinen Mitarbeitenden in dieser Zeit entgegenkommen willst, kannst du einiges tun. 

 

1. Sei dir bewusst, dass nicht jede*r anders behandelt werden möchte, weil er*sie fastet.

Daher wäre es ratsam, alle Personen individuell zu befragen, welche Bedürfnisse sie haben und ob sie während des Ramadan noch Unterstützung benötigen.

 

 

2. Erhöhe die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein für den Ramadan.

Vor allem in Teams, in denen während dieses Monats gefastet wird, ist es wichtig, dass der Rest des Teams versteht, was dieser Monat mit sich bringt.

 

 

3. Plane die Aufgaben und das Arbeitsvolumen der Fastenden so, dass sie damit zurechtkommen.

Sorge dafür, dass du das Arbeitsvolumen reduzieren kannst, wenn jemand während des Fastenmonats weniger Energie oder Konzentration hat.

 

 

4. Es sollten flexible Arbeitszeiten und Kombinationsmöglichkeiten angeboten werden.

Für Menschen, die fasten, kann es angenehm sein, wegen der damit verbundenen Rituale, des Fastens selbst und der möglicherweise reduzierten Energie etwas früher oder später zur Arbeit zu kommen.

 

 

5. Sei verständnisvoll gegenüber Urlaubsanträgen während des Ramadans oder am Ende des Fastenmonats.

Gib den Teilnehmer*innen genügend Freiraum, um all die Rituale zu genießen, Zeit mit ihren Lieben zu verbringen und Momente der Besinnung und Selbstfürsorge zu erleben.

 

 

Der Ramadan ist mit einer Vielzahl von Ritualen verbunden, die die Menschen nutzen, um sich nach innen zu wenden und inneren Frieden zu finden. „Ich nutze diese Zeit, um zur Ruhe zu kommen, schlechte Gewohnheiten loszulassen und neue, bessere zu entwickeln”, sagt Ömer. 

 

Die Zeit lehrt ihn nicht nur, sich seiner selbst bewusst zu sein, sondern auch, dankbar zu sein: „Der Ramadan ist eine Zeit, in der man Mitgefühl und Dankbarkeit zeigt und dies mit anderen teilt. Außerdem lehrt er mich, geduldiger und disziplinierter zu sein.”

 

Und das sind Eigenschaften, die die Menschen widerstandsfähiger und glücklicher machen. So zeigt eine Umfrage unter Krankenhauspersonal, dass Ramadan ein wirksames Mittel zum Abbau von Stress und Depressionen ist.

 

 

Ramadan Mubarak!

 

In Deutschland leben schätzungsweise 5,6 Millionen Musliminnen und Muslime und fast vier Fünftel von ihnen fasten ganz oder teilweise. Möchtest du jemandem einen frohen Ramadan wünschen? Der arabische Ausdruck “Ramadan Kareem” oder “Ramadan Mubarak” bedeutet so viel wie: Genieße einen gesegneten und glücklichen Ramadan.

 

* Der Name und die Position von Ömer wurden aus Datenschutzgründen abgeändert.

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