In 7 Schritten zum resilienten Unternehmen

6 Mar ‘23
4 min
Arbeitsleistung
Lisanne van Marrewijk
Überprüft von Psycholog*in Clara Isabell Slawik
Zo creëer je een veerkrachtige organisatie (die tegen een stootje kan)
Resilienz ist die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen – so der Duden. Aber was hat das mit Unternehmen zu tun und wie kannst du Resilienz in deinem Unternehmen fördern?

 

In diesem Artikel zeigen wir dir die Erfolgsfaktoren auf, die bei der Bewältigung von Krisen helfen und geben dir Tipps, um eine resiliente Unternehmenskultur zu etablieren!

 

Was ist Resilienz?

 

Resilienz, also die mentale Widerstandskraft, war lange Zeit etwas, das nur Personen zugeschrieben war. 

 

Die Resilienz-Forschung selbst geht auf eine Langzeitstudie der Psychologin Emmy Werner zurück, die über drei Jahrzehnte hinweg den Werdegang von rund 700 hawaiianischen Kindern erforschte. Diese im Jahr 1955 geborenen Kinder wuchsen großteils unter widrigen Bedingungen auf – sie mussten Hunger leiden, wurden vernachlässigt oder misshandelt. Einige von ihnen kippten als Erwachsene in dieselben negativen Muster wie ihre Eltern (Alkoholmissbrauch, Jobverlust, etc.), aber nicht alle. Ein knappes Drittel überstand die traumatische Kindheit unbeschadet – und galt daher als resilient. Doch warum ist das so?

 

Psychologin Clara Isabell Slawik zufolge habe Resilienz mehr mit Flexibilität zu tun, als damit unantastbar zu sein. Es geht nicht darum, einen unzerstörbaren Schutzwall aufzubauen, der dich davor bewahrt, getroffen zu werden, sondern darum, flexibel mit allen Situationen umzugehen, die das Leben für dich bereithält”, erklärt sie. 

 

Resiliente Menschen akzeptieren Situationen so wie sie sind. Mental resiliente Menschen lassen sich nicht von den Umständen mitreißen. Stattdessen nutzen sie die Situation, um aus ihr zu lernen, zu wachsen und stärker zu werden. Sie wissen, dass es genau diese Herausforderungen sind, die sie weiterbringen, die sie widerstandsfähiger machen. Auch am Arbeitsplatz.” 

 

Vor allem seit der COVID-19-Pandemie ist Unternehmen bewusst, wie wichtig Resilienz nicht nur für Personen ist, sondern für die gesamte Unternehmenskultur. Trotzdem haben 70% der globalen Führungskräfte laut Deloitte Resilience Report 2021 Zweifel, dass ihr Unternehmen sich auf Krisen einstellen und mit ihnen umgehen könne. 

 

Aber warum ist es eigentlich so wichtig, dass Unternehmen mit Herausforderungen umgehen können und wie können diese aussehen?

 

Warum ist Resilienz für Unternehmen wichtig?

 

Zwischen der finanziellen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens und seiner Widerstandsfähigkeit besteht ein Zusammenhang – so eine McKinsey-Studie, die während der COVID-19-Pandemie durchgeführt wurde. Demzufolge gingen Unternehmen mit resilienten Verhaltensweisen wie Wissensaustausch, Leistungsüberprüfung und Bottom-up-Innovation in den nächsten zwei Jahren weniger häufig in Konkurs als Organisationen ohne diese Eigenschaften. Resilienz ist für Unternehmen also nicht nur wichtig, sondern sogar lebensnotwendig.

 

Doch es geht nicht nur ums Überleben. McKinsey zufolge überstünden resiliente Unternehmen Krisen nicht nur, sie verwandelten sie in Chancen für nachhaltiges, ganzheitliches Wachstum. Aber wie? Führungskräfte resilienter Organisationen würden Situationen schnell bewerten, sich daran anpassen und sich dann auf das, was funktioniert, konzentrieren.

 

Neben Flexibilität sind auch klare Werte für Unternehmen wichtig. Eine resiliente Firma ist in der Lage, ihre Widerstandskraft zu erhöhen und das Immunsystem zu stärken, ohne unflexibel zu werden. Sie lässt Wandel zu, ohne die eigene Wertestabilität und Identität zu verlieren”, sagt Prof. Dr. Roland Waibel in einem Interview mit der IHK St. Gallen Appenzell. Der  Universitätsdozent ist davon überzeugt, dass ein vitales Klima und eine Vertrauenskultur Schlüsselelemente sind, um in Krisen robust und agil zu bleiben. Aber wie können diese Krisen überhaupt aussehen?

 

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Mögliche Herausforderungen

 

63 % der deutschen Führungskräfte sind der Meinung, dass die Klimakrise zu den wichtigsten gesellschaftlichen Problemen gehört, die von Unternehmen angegangen werden müssen. Neben den großen gesellschaftlichen Krisen gibt es aber auch kleinere Herausforderungen, die Unternehmen bzw. deren Mitarbeiter*innen Resilienz abverlangen. 

 

Zu den Top 6 Herausforderungen für Mitarbeiter*innen gehören laut Dale Carnegie Institut:

 

  • Anstrengendes Arbeitspensum
  • Umstrukturierungen/Änderungen des Jobprofils
  • Herausfordernde Beziehungen mit Kolleg*innen
  • Clash der eigenen Werte mit denen des Unternehmens
  • Traumatische Ereignisse
  • Kündigungen (aufgrund von Automatisierung)

 

Einige der oben genannten Herausforderungen können im Berufsalltag nicht vermieden werden. Die gute Nachricht: Resilienz kann trainiert und gefördert werden. 

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Wie kannst du die Resilienz in deinem Unternehmen fördern?

 

Dem Wirtschaftsmagazin Forbes zufolge beruht Resilienz auf diesen vier Schlüsselementen: Mindset, emotionale Intelligenz, Kommunikation und psychologische Sicherheit. Wie aber kannst du das auf einzelne Schritte herunterbrechen und dein Unternehmen resilienter gestalten? 

 

In 7 Schritten zu mehr Resilienz

 

1. Bereite dich vor

 

Vorbereitung ist die halbe Miete. Unternehmen, die bereits vor 2020 Maßnahmen für mehr Flexibilität umgesetzt hatten, kamen mit den Herausforderungen der Pandemie deutlich besser zurecht. Sie mussten Remote Work, flexible Arbeitspositionen und Weiterbildungsmöglichkeiten nicht erst ins Leben rufen und konnten sich daher schneller anpassen. Gemäß der Deloitte Resilience Study waren Unternehmen, die bereits zeitgerecht Lieferketten und Umsatzströme diversifiziert hatten und Unternehmen mit neuen Geschäftsmodellen, ebenfalls im Vorteil. Gibt es etwas, das in deiner Organisation noch Verbesserungspotential hat? Vielleicht kannst du dich schon jetzt darauf vorbereiten, sodass du im Falle des Falles auf einen bereits geplanten Prozess zurückgreifen kannst.

 

2. Bleib flexibel

 

Flexibilität bezieht sich allerdings bei weitem nicht nur auf unterschiedliche Arbeitsmodelle. Der Unternehmensberatung McKinsey zufolge sind agile Organisationen wesentlich resilienter. Ein wichtiges Kernelement sind schnelle Entscheidungsprozesse. Teams, die nicht in endlosen Abstimmungsschleifen hängen, sind wesentlich effektiver als solche, die lange auf Entscheidungen einzelner Führungskräfte warten müssen. Auch die Meetingfrequenz und das Zeitmanagement sollten überdacht werden. Überlege dir, wie lange die Meetings in deinem Unternehmen normaler Weise sind und wie oft sich unterschiedliche Teams miteinander besprechen.

 

3. Investiere in das (mentale) Wohlbefinden

 

Um eine resiliente Unternehmenskultur zu kreieren, ist es natürlich wichtig, dass du bei den Mitarbeiter*innen beginnst und sie dazu befähigst, widerstandsfähig zu sein. Eine weitere McKinsey Studie zeigt, dass Mitarbeiter*innen, die sich körperlich und mental wohl fühlen, weitaus effektiver und engagierter sind. Dazu kannst du einen positiven Beitrag leisten! Überlege dir, welche Benefits du anbieten kannst (z.B. gratis Mitgliedschaft bei einem Fitnesscenter oder der Sport-App) und wie du OpenUp nutzen kannst, um das mentale Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen und der Führungskräfte zu verbessern.

 

4. Schaffe Weiterbildungsmöglichkeiten

 

Indem du Weiterbildungsmöglichkeiten gewährleistest, sorgst du dafür, dass dein Team immer up to date ist und mit Hilfe der neuesten Erkenntnisse arbeiten kann. Das ist besonders wichtig, denn 45 % der Unternehmen rechnen mit einem Fachkräftemangel in den nächsten fünf Jahren bzw. erleben ihn bereits. Dem kannst du vorbeugen, indem du Talente förderst und weiterbildest. Führungspositionen können zum Beispiel an interne Kandidat*innen vergeben, anstatt ausgeschrieben zu werden. Vergiss dabei nicht auf das Coaching der bereits bestehenden Führungskräfte und Leader, die dadurch befähigt werden, ihre Teammitglieder zu schulen. 

 

5. Baue Vertrauen auf

 

Psychologische Sicherheit ist das A und O in einer Organisation. Mitarbeiter*innen, die sich sicher und wertgeschätzt fühlen, äußern viel eher Kritik und sind eher dazu bereit, ihre Gedanken zu bestimmten Themen zu teilen und innovativ zu denken. Außerdem haben sie weniger Angst vorm Scheitern und dadurch weniger Hemmungen, Neues auszuprobieren.

 

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6. Sorge für eine offene Kommunikationskultur

 

Gute Kommunikation kann Brücken bauen. Schlechte Kommunikation wiederum für ziemlich viel schlechte Stimmung sorgen. Daher solltest du dir vorab Gedanken darüber machen, hinter welchen Werten dein Unternehmen steht und wie sich diese auf die Unternehmenskultur auswirken. Du kannst die Zusammenarbeit innerhalb des Teams natürlich auch durch Teambuilding-Aktivitäten stärken und indem du in Meetings immer Zeit lässt, um Herausforderungen zu besprechen. 

 

7. Fördere die Zusammenarbeit

 

Um die Zusammenarbeit zu fördern, ist neben einer agilen Arbeitsweise auch die emotionale Intelligenz und das Mindset der Mitarbeiter*innen wichtig. Ermutige dein Team dazu, ihre Emotionen erst zu verarbeiten, anstatt irrationale Entscheidungen zu treffen oder anderen die Schuld zu geben. Laut Forbes kann ein resilientes Team Spannungen besser erkennen und dadurch effektiver kommunizieren und besser miteinander arbeiten. 

 

Eine resiliente Kultur besteht aus vielen unterschiedlichen Komponenten und reicht von der Widerstandsfähigkeit der Mitarbeiter*innen bis hin zum Thema flexible Arbeitsmodelle. Auch wenn sich das überwältigend anfühlen kann, ist es wichtig, einen Anfang zu machen.

 

OpenUp kann dich dabei mit Coachings für Mitarbeiter*innen und Führungskräfte unterstützen. Das ist aber bei weitem nicht alles. Finde heraus, wie dein Unternehmen von einer Zusammenarbeit mit OpenUp profitieren könnte.

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