Das jüngste Erdbeben in Syrien und der Türkei hat uns alle geschockt und zu einer weit verbreiteten mentalen Belastung geführt. Es ist normal, sich angesichts solch verheerender Nachrichten und Ereignisse überwältigt, ängstlich und traurig zu fühlen, und es ist wichtig, dass du dir Zeit nimmst, diese Gefühle zu verarbeiten und dich um dein mentales und emotionales Wohlbefinden zu kümmern.
Warum sind Erdbeben so schockierend?
Ein Erdbeben kann viel Angst, Verwirrung und Stress auslösen. Da Erdbeben oft ohne Vorwarnung geschehen und die Betroffenen sich machtlos fühlen, können sie Gefühle der Hilflosigkeit und des Kontrollverlustes auslösen. Das ist besonders schwierig für diejenigen, die direkt vom Erdbeben betroffen sind, weil sie vielleicht ihr Zuhause, ihre Lieben oder ihr Sicherheitsgefühl verloren haben. Außerdem haben Erdbeben langfristige Auswirkungen auf Einzelpersonen und Gemeinschaften, die zu Vertreibung, finanzieller Not und anhaltendem emotionalen Trauma führen.
6 Tipps für die emotionale Verarbeitung nach einem Schockerlebnis
1. Erkenne deine Gefühle an und drücke sie aus
Es ist in Ordnung, wenn du traurig, wütend oder verängstigt bist. Erlaube dir, diese Gefühle auf eine gesunde Art und Weise zu empfinden und auszudrücken, indem du mit jemandem sprichst, Tagebuch führst oder deine Gefühle durch Kunst zum Ausdruck bringst.
2. Verbinde dich mit deinen Liebsten
Wende dich an Freund*innen und Familie und lass sie wissen, wie du dich fühlst. Wenn du mit Menschen, denen du vertraust, über deine Erfahrungen sprichst, fühlst du dich weniger isoliert und bekommst ein Gefühl von Halt und Unterstützung.
3. Kümmere dich um deine körperliche Gesundheit
Achte darauf, dass du genug Schlaf bekommst, dich gesund ernährst und aktiv bist. Wenn du dich um dein körperliches Wohlbefinden kümmerst, kann das deine Stimmung verbessern und Stress und Ängste abbauen.
4. Achte auf deinen Nachrichtenkonsum
Es ist zwar wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben, aber die ständige Beobachtung der Nachrichten kann überwältigend sein und Stress und Ängste verstärken. Versuche, den Nachrichtenkonsum zu begrenzen und mache Pausen, wenn du dich überfordert fühlst.
5. Finde Wege, um zu helfen
Anderen zu helfen, kann dir ein Gefühl der Sinnhaftigkeit geben und dir helfen, dich mit deiner Gemeinschaft verbunden zu fühlen. Du kannst an Organisationen spenden, die auf das Erdbeben reagieren, deine Zeit ehrenamtlich zur Verfügung stellen oder Nachbar*innen, Freund*innen oder Kolleg*innen bei täglichen Aufgaben unterstützen. Das Erdbeben hat uns alle auf unterschiedliche Art und Weise getroffen, aber wenn wir zusammenkommen und uns gegenseitig unterstützen, können wir beginnen, zu heilen und erneut Hoffnung finden.
6. Suche dir Unterstützung
Wenn du dich überfordert fühlst oder nicht in der Lage bist, die Situation allein zu bewältigen, zögere nicht, eine psychosoziale Fachkraft oder eine Selbsthilfegruppe um Unterstützung zu bitten. Du musst diese schwierige Zeit nicht allein durchstehen.