Wie du deine kreative Blockade überwinden und wieder in den Flow kommen kannst

15 May ‘23
5 min
idea creativity
Kreativität lässt sich nicht erzwingen, aber wenn sie frei fließt, fühlt sie sich fantastisch an. Selbst die kreativsten Menschen haben manchmal eine Blockade, und es ist normal, sich frustriert und verunsichert zu fühlen, wenn das passiert.

Die Fähigkeit, kreativ zu denken und zu schaffen, ist nicht statisch – sie schwankt sozusagen zwischen Ebbe und Flut.  An manchen Tagen fühlt sich dein Gehirn an, als würde es vor Ideen und Inspiration überquellen, an anderen Tagen trocknet deine Kreativität aus wie ein See in der Wüste. Warum ist das so und was kannst du dagegen tun?

 

Was ist eine kreative Blockade?

 

Erstens: Was ist eigentlich Kreativität? Es ist deine Fähigkeit, deine Vorstellungskraft zu nutzen, Informationen zusammenzufassen, Ideen zu erforschen und alte Annahmen zu hinterfragen, um etwas Neues zu schaffen. Wenn deine Kreativität blockiert ist, ist dieser Prozess irgendwie unterbrochen oder behindert. Eine Kreativitätsblockade ist definiert als die Unfähigkeit, eine Aufgabe zu beginnen oder fortzusetzen, und zwar aus anderen Gründen als einem Mangel an Fähigkeiten oder Engagement.

 

Etwas, das eine klare Rolle spielt, ist das Im-Hier-und-Jetzt-Sein”, erklärt der Psychologe Paul Hessels. Kreativität hat damit zu tun, etwas Neues zu schaffen, indem man vorhandenes Wissen (Assoziationen) kombiniert. Diese Kreation findet im Hier und Jetzt statt. Je mehr deine Gedanken in der Vergangenheit (was habe ich schon getan, was haben andere getan) oder in der Zukunft (Deadlines) liegen, desto weniger Raum bleibt in der Gegenwart. Achtsamkeit kann dir helfen, deine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken.”

 

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In den meisten Fällen sind kreative Blockaden das Ergebnis von Angst. Diese kann sich auf unterschiedliche Weise äußern, zum Beispiel durch:

 

  • Selbstzweifel
  • Schlechte Laune
  • Stress
  • Leistungsangst
  • Angst vor Versagen oder Kritik
  • Mangelndes Vertrauen in dich und deine Arbeit

 

 Dieser negative Zustand oder diese Stimmung kann das Gefühl blockieren, Ideen zu finden und frei schaffen zu können. Aber das ist eigentlich eine gute Nachricht! Das bedeutet, dass die Blockade nichts damit zu tun hat, dass du dein Talent verlierst oder dass du nie wieder kreativ sein kannst. Stattdessen zeigt sie an, dass dein mentaler Zustand deine Kreativität auf irgendeine Weise behindert – und das ist etwas, mit dem du arbeiten kannst.

 

Wie man eine kreative Blockade durchbricht

 

In diesem Artikel verraten wir dir einige Tipps und Tricks, wie du deine Kreativität wieder zum Fließen bringen kannst. Das Wichtigste dabei ist, dass du dich in Selbstmitgefühl und Geduld übst – auch wenn das schwierig sein kann.

 

Wenn du sehr selbstkritisch bist, ist das eine hilfreiche Erinnerung: Sich selbst einzuschränken und zu kritisieren, untergräbt das kreative Denken. Wenn du dir erlaubst, so zu sein, wie du bist, und dich frei auszudrücken, fördert das deine Kreativität. Sei nicht so hart zu dir selbst, akzeptiere, dass die Kreativität von Menschen manchmal blockiert wird und schaffe Raum für Mitgefühl.

 

Jeder hat die Fähigkeit, kreativ zu sein. Wenn du eine Blockade erlebst, denk daran, dass das normal ist und die meisten kreativen Menschen das manchmal durchmachen. Gib nicht auf und versuche Folgendes:

 

1. Mit dem “Warum” in Kontakt kommen

 

Erinnere dich daran, wer du bist und was deine Kreativität und dein kreatives Medium (z.B. Schreiben, Malen, Tanzen) für dich bedeuten. Wenn du ein Ziel hast, wenn du weißt, wofür du es tust, und wenn du eine Absicht dahinter hast, kannst du dich darauf konzentrieren und dich motivieren, etwas zu schaffen. Du könntest versuchen, aufzuschreiben, warum deine Kreativität so wichtig für dich ist. 

 

„Albert Einstein hat einmal gesagt: Kreativität ist Intelligenz, die Spaß macht”, erinnert Paul. „Das ist es, wonach du suchen kannst. Nicht nach der rationalisierten Version des Ziels. Denn manchmal kann dieser Teil mit einer Menge Druck verbunden sein. Vergiss nicht, dass du zuerst Spaß haben musst: intrinsische Motivation ist viel stärker als extrinsische Motivation.”

 

2. Geh einen Schritt zurück 

 

Kreativität ist schwer zu erzwingen. Sie ist etwas, das fließt und ausbricht, wenn du es am wenigsten erwartest. Deshalb ist es manchmal am besten, eine Pause zu machen, loszulassen und eine Weile etwas anderes zu tun. 

 

Triff dich mit Freunden, stell ihnen Fragen, über die du nachgedacht hast, mach einen langen Spaziergang in der Natur, reise an einen Ort, an dem du noch nie warst, oder lies über ein Thema, das dich schon immer interessiert hat. Du wirst vielleicht angenehm überrascht sein, wie ein Schritt zurück oder weg von dir, Raum für neue Ideen schaffen kann.

 

„Wenn es eine größere kreative Blockade ist, versuche ich, sie auszusitzen und es einfach geschehen zu lassen. Ich zeichne dann immer noch, aber die meisten Arbeiten landen im Papierkorb und das ist auch in Ordnung. Ich glaube, den größten Ausbrüchen von Kreativität und künstlerischem Wachstum, die ich erlebt habe, ging meist eine große kreative Blockade voraus.” – Ashley Goldberg

 

3. Bewege deinen Körper

 

Eine Stanford-Studie aus dem Jahr 2014 ergab, dass das Gehen in geschlossenen Räumen und im Freien die kreative Leistung der Teilnehmer*innen um 60 % erhöhte. Die Studienteilnehmenden, die zum Sitzen verdonnert worden waren, produzierten nur halb so viel wie die, die Spazieren gingen. Achte also darauf, dass du täglich Sport treibst und/oder gehst, wenn du eine Kreativitätsflaute spürst.

 

4. Verbinde dich mit deinem Unterbewusstsein

 

Die Sprache des Unterbewusstseins ist bildbasiert und symbolisch (denke an Träume). Setz dich ruhig mit geschlossenen Augen hin, konzentriere dich auf deine Atmung und achte auf das, was auftaucht – vielleicht bekommst du neue Ideen und Inspiration.

 

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5. Mehr schlafen

 

Schlaf hilft dir, neue Informationen zu verarbeiten und der Realität einen Sinn zu geben. Achte darauf, dass du genug Schlaf bekommst, und versuch doch mal, deine Träume oder das, was im Halbschlaf passiert, aufzuschreiben – das könnte dich inspirieren!

 

Ein paar weitere Tipps:

 

  • Trage immer einen Notizblock oder ein Skizzenbuch bei dir, für die Momente, in denen du inspiriert wirst.
  • Schreibe alle deine Ideen auf, ob gut oder schlecht
  • Zeichne oder schreibe etwas ohne Ziel – lass einfach zu, dass das, was dir in den Sinn kommt, einen Platz auf dem Blatt findet, ohne zu bearbeiten, ohne zu denken.
  • Versetze dich in eine positive Stimmung. Probiere diese Achtsamkeitsübung aus! 
  • Tu neue Dinge, besuche neue Orte. Kreativität ist die Kombination von bestehenden Ideen/Gedanken/Glaubenssätzen. Wenn du dein Gehirn mit neuen Ideen anregst, können neue Assoziationen entstehen.

 

„Außerdem solltest du dein künstlerisches Schaffen abwechslungsreich gestalten”, schließt Paul. „Du bist Fotograf, hast aber keine Zeit für ein Projekt? Versuche, ein Gedicht darüber zu schreiben. Bist du ein*e Werbetexter*in und kommst mit einem bestimmten Absatz nicht weiter? Versuche, ihn zu zeichnen. Es macht nichts, wenn du schlecht darin bist, aber es kann helfen, die Dinge aus einer anderen künstlerischen Perspektive zu betrachten.”

 

Behalte den Kopf oben

 

Deine Kreativität ist nicht verschwunden – sie ist immer noch da, in dir. Wenn du loslässt und sie nicht erzwingst, kannst du Raum für neue Inspiration schaffen. 

 

Sei nett zu dir selbst und konzentriere dich darauf, für all die Dinge dankbar zu sein, die du in der Vergangenheit geschaffen hast – es wird noch mehr kommen!