In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, wie sich Investitionen in unsere persönliche Entwicklung auf unser mentales Wohlbefinden auswirken und wie du die ersten Schritte unternehmen kannst, um persönlich zu wachsen.
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Persönlichkeitsentwicklung: früher und jetzt
Haus, Baum, Kind: Früher glaubte man, dass man spätestens mit 30 den Plan fürs Leben haben und schon alles Wesentliche erreicht haben muss. Die Persönlichkeit stand festgeschrieben und daran war nicht mehr viel zu rütteln.
Das resultierte zum Teil aus dem bekannten Persönlichkeitsentwicklungsmodell von Freud, dem zufolge wir uns nach der Pubertät nicht mehr groß weiterentwickeln. Zunehmende Bekanntheit hat in den letzten Jahrzehnten aber auch das Stufenmodell von Erikson erfahren, das auf Freuds Modell aufbaut, sich jedoch mit der Entwicklung über die ganze Lebensspanne und mit dem Einfluss sozialer Beziehungen auf unsere Persönlichkeit befasst.
Auch neueste Studien besagen, dass unsere Persönlichkeit erst mit 30 Jahren ausgereift ist oder dass wir uns bis ins mittlere Erwachsenenalter hinein verändern und reifen. Wachstum ist also bis ins hohe Alter möglich.
Wenn wir nach der Schule einen Beruf gewählt haben, von dem wir glaubten, dass er zu uns passt, heißt das nicht, dass dieser auch bis in alle Zeiten zu uns passen muss. Und wenn er doch passt, haben wir noch lange nicht ausgelernt, sondern müssen unweigerlich dazulernen, um auf lange Sicht Erfolg und Freude im Beruf zu haben.
Persönliches Wachstum hängt Studien zufolge nicht nur mit einer besseren Arbeitsleistung, sondern auch mit Kreativität, Gesundheit und Wohlbefinden zusammen.
Wer an die eigenen Fähigkeiten und die Lernfähigkeit glaubt, geht kreativer mit Problemen um und schöpft Energie daraus, sich weiterzuentwickeln und dazuzulernen. Das führt automatisch dazu, dass wir uns selbstbewusster und zufriedener fühlen – so Psychologieprofessorin Carol Dweck von der Stanford University.
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Aus der Komfortzone ausbrechen: Warum überhaupt?
Wenn du das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten, aber nicht recht weißt, wie du aus deiner Komfortzone ausbrechen kannst, dann solltest du dich zuerst fragen: Warum möchte ich überhaupt an mir arbeiten?
„Geht es darum, mehr nach meinen Werten zu leben, Fähigkeiten zu stärken, die meiner Karriere helfen oder ein*e bessere*r Partner*in zu sein?”, so Psychologin Judith Klenter. „Zuerst ist es wichtig zu wissen, warum wir etwas verändern wollen, um intrinsische Motivation zu entwickeln.”
Ehrliche Selbstreflexion
Im nächsten Schritt kannst du dich damit beschäftigen, was du genau verändern willst. Grundvoraussetzung dafür ist: ehrliche Selbstreflexion und Kritikfähigkeit.
„Du kannst auch Kolleg*innen, Freund*innen, Familie oder den*die Partner*in einbeziehen und fragen: ‘Was sind meine Stärken? Was mache ich (noch) nicht so gut bzw. könnte ich verbessern?”, schlägt Judith Klenter, Psychologin bei OpenUp, vor. Die Kritik auszuhalten ist zwar nicht immer einfach, gehört aber zu diesem Prozess dazu.
„Es lohnt sich, auf Konfliktbereiche und Herausforderungen im eigenen Leben zu schauen und darüber nachzudenken, wodurch diese verursacht werden. Liegt es vielleicht daran, dass du nicht ausreichend Grenzen setzt oder liegt es am People Pleasing oder unzureichendem Zeitmanagement?”, so Klenter.