Erkennst du eine der oben genannten Eigenschaften in dir wieder? Dann kannst du hoffentlich antworten: „Ja, das bin ich”, wenn du einige der Eigenschaften von Menschen mit einem hohen Selbstwertgefühl oder Selbstvertrauen liest. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es keinen Grund zur Sorge, denn beide Eigenschaften können entwickelt werden!
Es stimmt zwar, dass Genetik und frühere Lebenserfahrungen eine Rolle bei der Persönlichkeit eines Menschen spielen, aber es ist wichtig zu wissen, dass Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl keine festen Eigenschaften sind. Sie können durch Übung und positive Selbstgespräche entwickelt und verbessert werden. Es ist wichtig, sich auf die eigenen Stärken und Leistungen zu konzentrieren, anstatt sich mit vermeintlichen Schwächen oder Unzulänglichkeiten aufzuhalten. Der Aufbau von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl erfordert Zeit und Mühe, aber die Belohnung ist es wert.
Bevor wir dir einige praktische Tipps geben, wie du dein Selbstvertrauen verbessern kannst, schauen wir uns an, wie es sich auf verschiedene Bereiche unseres Lebens auswirken kann.
Der positive Einfluss von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl auf verschiedene Lebensbereiche
Mentales Wohlbefinden
Selbstvertrauen ist ein wesentlicher Bestandteil unseres mentalen Wohlbefindens. Menschen mit einem hohen Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen haben in der Regel eine positivere Lebenseinstellung, was ihr mentales Wohlbefinden steigern kann. Diese Menschen sind auch besser in der Lage, die Herausforderungen des Lebens zu meistern und ihre Ziele zu verfolgen.
Mehrere Studien haben einen starken Zusammenhang zwischen Selbstvertrauen und positivem mentalen Wohlbefinden nachgewiesen. Wer frei von Selbstzweifeln, Ängsten und Sorgen ist, hat weniger Stress und folglich mehr Energie und Motivation, um sein Leben zu meistern.
Am Arbeitsplatz
Selbstvertrauen ist am Arbeitsplatz von entscheidender Bedeutung, da es dich befähigt, Risiken einzugehen und Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen, was dir helfen kann, als Mitarbeiter*in zu wachsen. Wenn Mitarbeiter*innen kein Selbstvertrauen haben, zögern sie vielleicht, ihre Ideen mitzuteilen, und fühlen sich unwohl, wenn sie etwas präsentieren oder ihre Bedenken äußern. Außerdem ist Selbstvertrauen ein wichtiger Aspekt, der Mitarbeiter*innen dazu befähigt, ihre Anliegen mit ihren Vorgesetzten zu besprechen, Feedback zu geben und um Hilfe zu bitten.
Es kann auch die Überzeugung der Mitarbeiter*innen beeinflussen, dass sie in der Lage sind, Aufgaben zu erledigen, die den Leistungserwartungen entsprechen, und letztlich auch, wie sie ihren Wert für das Unternehmen einschätzen. Wer ein hohes Selbstvertrauen hat, neigt dazu, bessere Beziehungen zu seinen Kolleg*innen zu haben, Herausforderungen besser zu bewältigen und sich in seinem Job erfüllter zu fühlen.
Außerdem fördert Selbstvertrauen die Kreativität im Team und damit ein Umfeld, das von Innovation und Zusammenarbeit geprägt ist. Wenn Teammitglieder sich wohl fühlen, wenn sie ihre Gedanken und ihre Persönlichkeit zum Ausdruck bringen können, sind sie wahrscheinlich zufriedener in ihrer aktuellen Position.
In Beziehungen
Menschen, die von sich selbst überzeugt sind, haben in der Regel gesündere Beziehungen zu anderen. Das liegt daran, dass sie besser in der Lage sind, sich auszudrücken, Grenzen zu setzen und ihre Bedürfnisse effektiv zu äußern. Das kann zu besserer Kommunikation, Vertrauen und Intimität in Beziehungen führen.
Selbstvertrauen kann uns auch helfen, positive Beziehungen zu pflegen und Gleichgesinnte anzuziehen. Wenn wir glauben, dass wir der Liebe und des Respekts würdig sind, werden wir eher bereit sein, unsere Gefühle auszudrücken und nach gesünderen Beziehungen zu suchen. Dadurch fühlen wir uns in unseren Beziehungen zufriedener und können einen gesünderen Bindungsstil entwickeln.
💡 Hier erfährst du mehr über gesunde Beziehungen: Erwachsene Beziehungen führen: Tipps von Psycholog*innen – OpenUp
Praktische Tipps zur Verbesserung unseres Selbstvertrauens und Selbstwertgefühls
1. Praktiziere „positive self-talk”
Achte darauf, wie du mit dir selbst redest. Innere Dialoge haben einen großen Einfluss auf die neuronalen Bahnen, die die Selbstwahrnehmung bestimmen. Achte darauf, wie du mit dir selbst sprichst und verwende deine Worte bewusst. Stell dir vor, dass du mit einem*einer Freund*in sprichst.
2. Erkenne deine Leistungen und Stärken an
Mache eine Liste mit 5 Dingen in deinem Leben, in denen du erfolgreich bist (Hobbys, Fähigkeiten, Talente usw.). Nimm dir die Zeit, all das zu würdigen, was du gut kannst.
3. Setze dir realistische, erreichbare Ziele
Indem du Aufgaben erfolgreich erledigst, wird dein Selbstvertrauen wachsen. Du kannst so klein wie nötig anfangen und dich dann steigern: z.B. duschen, 3 E-Mails beantworten, einen kurzen Spaziergang machen, usw.
4. Nimm eine selbstbewusste Körperhaltung ein
Die Psychologin Amy Cuddy und andere haben die positive Wirkung von selbstbewussten Körperhaltungen auf unseren Geist und unsere Hormone untersucht. Stell deine Füße auf den Boden, zieh die Schultern zurück und halte deinen Kopf hoch.
5. Suche dir Beratung und Unterstützung
Es kann schwierig sein, unser Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu stärken. Wenn du das Gefühl hast, dass du in diesem Bereich Unterstützung brauchst, dann zögere nicht, um Hilfe zu bitten!
6. Behalte deine Erfolge im Auge
Sei dir deiner Erfolge bewusst, indem du regelmäßig diese Fragen beantwortest: Was ist dir in letzter Zeit gut gelungen? Was hast du getan, um das zu erreichen? Was sagt das über dich aus?
7. Feiere deine Erfolge
Du hast eine Beförderung erhalten? Finde einen Weg, das zu feiern! (z.B. mit Kolleg*innen am Ende des Arbeitstages darauf anstoßen, mit Freund*innen essen gehen, dir einen Self-care-Tag gönnen…)