Was ist Meditation?
Das Wort Meditation kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie nachdenken, überlegen, nachsinnen. Der moderne Duden definiert Meditation als „mystische, kontemplative Versenkung“. Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, eine eindeutige Definition zu finden, die beschreibt, was Meditation genau ist.
Kein Wunder, denn wie Wissenschaftler*innen der Universität Chemnitz herausfanden, können wir mittlerweile zwischen mehr als 50 verschiedenen Meditationstechniken unterscheiden. Meditation gibt es schon seit Jahrtausenden und ist Bestandteil verschiedener Kulturen, Religionen und spiritueller Praktiken. Von katholischen Priestern im Mittelalter über islamische Sufis bis hin zu buddhistischen Mönchen in orangefarbenen Roben – sie alle praktizier(t)en Meditation.
„Meditation bringt uns in Berührung mit dem, was die Welt im Innersten zusammenhält.“
– Johann Wolfgang von Goethe
Die Wurzeln der Meditation lassen sich am besten in den fernöstlichen Kulturen Asiens zurückverfolgen. Die wahrscheinlich älteste schriftliche Überlieferung der Meditation stammt aus dem heutigen Indien und datiert auf etwa 700 bis 200 v.Chr. Später entwickelten sich daraus der Buddhismus und der Hinduismus, in denen die Meditation bis heute ein zentrales Element darstellt.
Auch Yoga, Zen und Tai-Chi enthalten meditative Techniken. Meditation ist also vielmehr ein Sammelbegriff für ganz unterschiedliche Methoden, mit dem Geist zu arbeiten. Obwohl die Meditation ihren Ursprung in einem religiösen Kontext hat, ist sie selbst nicht unbedingt eine religiöse oder spirituelle Praxis.
Was alle Meditationstechniken gemein haben, ist das Ziel, den Geist zu beruhigen, zu ordnen und bewusster zu werden für das, was im Inneren wie im Äußeren geschieht. Meditation ist also eine Technik der Bewusstwerdung, genauer: eine Praxis der Achtsamkeit.
Achtsamkeit bedeutet, dass wir unsere Gedanken über die Zukunft und die Vergangenheit loslassen und stattdessen im gegenwärtigen Moment ankommen. Unsere Aufmerksamkeit konzentriert sich auf das Hier und Jetzt, anstatt abzuschweifen und sich über dieses oder jenes Gedanken zu machen. So lernt unser Geist durch Meditation abzuschalten, wird ruhiger und entspannter.
Erst seit wenigen Jahrzehnten sind Meditation und Achtsamkeit, vor allem durch Buddhismus und Yoga, auch in der westlichen Welt angekommen. In unserem schnelllebigen Alltag ist Meditation für viele Menschen ein Weg aus dem Stress und hin zu mehr Gelassenheit geworden.
Manche Menschen erleben durch Meditation einen Zustand tiefer Entspannung, auch wenn Meditation an sich keine reine Entspannungstechnik ist. Vielmehr kann Meditation uns helfen, zur Ruhe zu kommen, einen Schritt zurückzutreten und Abstand zu gewinnen von den Ereignissen des Alltags und unseren Reaktionen darauf.
„Meditation ist für den Geist, was Sport für den Körper ist – sie wärmt und belebt.“
– John Thornton, Meditationslehrer
Was bewirkt Meditation?
Auch in der Wissenschaft hat Meditation inzwischen Einzug erhalten. Man kann sogar von einem regelrechten „Publikationsboom“ sprechen. Das bedeutet: Während es noch in den 1970er Jahren kaum Forschungsarbeiten zum Thema Meditation gab, werden heute in einem einzigen Jahr allein in englischer Sprache mehr als tausend wissenschaftliche Studien pro Jahr veröffentlicht.
Vielversprechende Ergebnisse haben dazu geführt, dass sich immer mehr Universitäten, Forschungsinstitute und neuerdings sogar Unternehmen für Meditations- und Achtsamkeitstechniken interessieren. Denn tatsächlich hat das regelmäßige Ausüben von Meditation faszinierende Effekte auf den Menschen. Einige davon sind: