3 Tipps für die Job-Rückkehr als frischgebackene Mama

5 Dec ‘22
4 min
Arbeitsleistung
Lifestyle
Arianna Freni
m

Die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach der Ankunft eines Babys kann sich wie das Aufwachen aus einem tiefen Traum anfühlen. Oft ist es eine Zeit des Neuanfangs und der Wiedereingewöhnung, die wie bei den meisten Übergängen im Leben mit gemischten Gefühlen verbunden ist.

 

So wie es keine Gebrauchsanweisung für frischgebackene Mütter gibt, gibt es auch keine für die Zeit nach der Elternzeit. Zum Glück gibt es viele nützliche Tipps, die dir den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern und mit denen du dich selbstbewusster fühlst, wenn es soweit ist.

 

Die große Rückkehr

 

Jetzt, wo der Tag gekommen ist, fühlst du wahrscheinlich einen Mix aus unterschiedlichen Gefühlen. Du freust dich darauf, wieder ins Berufsleben einzusteigen, aber dein Herz schmerzt schon bei dem Gedanken, dein Baby für mehr als eine Minute zu verlassen. Du befindest dich in einem ständigen Tauziehen zwischen widersprüchlichen Prioritäten und Erwartungen. Während du dich bemühst, das richtige Gleichgewicht in diesem neuen Lebensabschnitt zu finden, kann sich das Jonglieren mit privaten und beruflichen Verpflichtungen verwirrend und überwältigend anfühlen.

 

Imen Znaien, F&E-Direktorin und frischgebackene Mama, berichtet über ihre persönlichen Erfahrungen: „Einerseits freue ich mich darauf, wieder ein ‚normales‘ Leben und ‚erwachsene‘ Gespräche zu führen, wieder Kontakte zu knüpfen und Dinge zu erledigen, die über das Wechseln von Windeln, das Füttern und die Haushaltsführung hinausgehen. Auf der anderen Seite ist es schwer, die Kleine zu verlassen. Es ist die erste wirkliche Trennung und ich fühle mich schuldig, sie ‚allein‘ zu lassen.“

 

Wenn du dich in diesen Zeilen wiedererkennst, verraten wir dir ein nicht ganz so gut gehütetes Geheimnis: Das ist völlig normal. Der Tag der Trennung bringt oft einen Haufen von Schuldgefühlen und Ängsten mit sich. Wie jedes andere Gefühl sollten auch diese ohne Bewertung anerkannt und dann losgelassen werden.

 

Ändere deine Denkweise 

 

Als frischgebackene Mama – und dann noch einmal als berufstätige Mutter – verschieben sich deine Prioritäten und deine Denkweise ändert sich. Da sich dein Gehirn und dein Körper grundlegend verändern, kann es eine Herausforderung sein, zu deiner alten Routine zurückzukehren.

 

Zum Glück kann man mit ein wenig Organisation sehr viel erreichen. Es kann sehr hilfreich sein, den Morgen und den Abend zu planen und eine Liste mit den Aufgaben für die Woche zu führen. Das Gleiche gilt für die klare Abgrenzung zwischen beruflichen und privaten Angelegenheiten.

 

„Mein Privat- und Berufsleben unter einen Hut zu bringen, ist im Moment meine größte Angst“, sagt Imen. „Gleichzeitig hier und dort und nirgends zu sein. Das war schon vor der Schwangerschaft meine Schwäche und ich glaube, ich würde von einem Coaching profitieren, um das richtige Gleichgewicht zu finden.“

 

💡 Auch interessant: Vater werden und berufstätig sein: Wie hält man die Balance?

 

Es kann auch von Vorteil sein, darüber nachzudenken, was dir persönlich und beruflich am wichtigsten ist. So kann es zum Beispiel sehr nützlich sein, im Arbeitsumfeld aktiv zu bleiben und Kontakte zu den Kolleg*innen zu pflegen. Gleichzeitig solltest du dich nicht davor scheuen, nein zu sagen, wenn du das Gefühl hast, dass du dir zu schnell zu viel zumutest. Achte zu Hause darauf, dass du deine Bedürfnisse und Wünsche den Menschen mitteilst, die dir nahe stehen, damit sie dir helfen und dich unterstützen können.

 

Veränderungen annehmen

 

Als berufstätige Mutter muss man sich letztendlich ein wenig anpassen. Vielleicht fühlst du dich müder, verletzlicher oder gereizter, aber es ist sehr wichtig, Selbstmitgefühl zu entwickeln und realistische Erwartungen an dich selbst zu richten.

Wir teilen vier praktische Tipps von Imen mit dir,  die frischgebackenen Müttern dabei helfen können, den Wiedereinstieg in den Beruf so reibungslos und stressfrei wie möglich zu gestalten:

 

1. Alles eine Frage der Zeit

 

Die Neuorientierung geschieht nicht von heute auf morgen. Gib dir daher Zeit und Raum, um herauszufinden, wann DEIN bester Zeitpunkt ist, um wieder in die Arbeit zu gehen. Wähle nicht voreilig eine Kindertagesstätte, teste Babysitter*innen und stelle sicher, dass du dich wohl genug fühlst, um wieder anzufangen. Wir sind alle unterschiedlich. Wenn dein Arbeitsplatz es zulässt, entscheide dich nicht vor der Geburt. Es ist ein Prozess und du kannst im Laufe der Zeit Entscheidungen treffen.

 

2. Lass deine Gefühle zu

 

Lass deinen Gefühlen freien Lauf und, was am wichtigsten ist, sprich darüber. Es ist gesund, die eigenen Gefühle in Worte zu fassen und eine neue Perspektive zu gewinnen. Gefühle verschwinden nicht auf magische Weise, nur weil wir sie ignorieren, also mach es zu einem Teil deines Wohlbefindens, sie auch wahrzunehmen.

 

3. Schätze deine Verbündeten

 

Du bist nicht allein und du solltest das auch nicht ganz alleine machen müssen! Hab keine Angst, deine*n Partner*in, deine Freund*innen und deine Familie um zusätzliche Hilfe zu bitten, vor allem in den ersten Wochen nach deiner Rückkehr an den Arbeitsplatz.

 

„Dein*e Partner*in spielt auf dieser Reise eine entscheidende Rolle“, betont Imen. „Mir zuzuhören, mir Mut zu machen und mich zu unterstützen, hat mir sehr geholfen. Wenn ich einen Rat geben müsste, wäre es der, sich eine*n Partner*in zu suchen, der*die deine Gefühle teilt und dir hilft, dich in deinem neuen Leben zurechtzufinden. Allein die Tatsache, dass ich das weiß, kann mich daran erinnern, wie viel Glück ich habe.“

 

Du schaffst das! 

 

Es geht hier nicht darum, dir eine Zauberformel für diesen Lebensabschnitt zu präsentieren, denn die gibt es nicht. Aber wir können dir bestätigen, dass es mit der Zeit leichter wird.

 

Das ist richtig: Du wirst nicht immer mit wenig bis gar keinem Schlaf auskommen oder mit Milchflecken auf einem großen Teil deiner Garderobe zu kämpfen haben oder eine Präsentation proben, während du eine Windel wechselst. Wenn du dich jedoch nach einiger Zeit immer noch überfordert fühlst, solltest du dir mentale Unterstützung holen, um ein besseres Gleichgewicht zu finden.

 

Muttersein mit all seinen Facetten landet problemlos unter den Top drei der größten Veränderungen in deinem Leben – sei also stolz darauf, wo du jetzt bist. Erkenne deine Fortschritte in jeder Phase deines Lebens und feiere deine Erfolge. Du machst das großartig.