Plötzlich Führungskraft: Tipps zur mentalen Unterstützung für neue Manager*innen

12 Mar ‘24
4 min
Arbeitsleistung
OpenUp Redaktion
Überprüft von Psycholog*in Eva Rüger
neue führungskraft

Welche mentalen Veränderungen durchlebst du als neue Führungskraft?

 

Der Weg zur Führungskraft ist eine wertvolle Lernerfahrung, die dir Einblicke in dich selbst und andere ermöglicht und dir mehr Verantwortung überträgt. Allerdings birgt dieser Weg auch seine eigenen Herausforderungen mit sich.

 

Besonders zu Beginn, wenn bedeutende Veränderungen bevorstehen, kann es stressig sein. Als neue Führungskraft stehen verschiedene Herausforderungen an: Du musst neue Beziehungen aufbauen (plötzlich bist du über deinen Kolleg*innen positioniert), deine Verantwortlichkeiten erweitern sich, du musst mit verschiedenen Interessengruppen und der Unternehmenspolitik umgehen und das Delegieren von Aufgaben erlernen.. 

 

Das verlangt auch einen mentalen Wandel. Bei neuen Führungskräften sehen wir oft die folgenden Herausforderungen:

 

  • Ungewissheit über die eigenen Qualitäten als Führungskraft. Und manchmal sogar das “Imposter-Syndrom“: das Gefühl, nicht für die Rolle qualifiziert zu sein.
  • Ein Gefühl der Einsamkeit, wenn sich die Beziehungen zu Kolleg*innen plötzlich ändern. Als neue Führungskraft kann es eine Weile dauern, bis du deinen neuen Platz gefunden hast – auch in den Beziehungen zu deinen Kolleg*innen.
  • Große Veränderungen erfordern viel Denkvermögen und Energie. Für viele Menschen sind große Veränderungen auch stressig.
  • Auch das Abrücken von Aufgaben, die du in deiner vorherigen Rolle hattest, verursacht oft Stress. Die Tendenz, dann Mikromanagement zu betreiben, kann die Beziehungen zu den Kolleg*innen unter Druck setzen.
  • Als Führungskraft musst du gleichzeitig mehrere Aufgaben bewältigen. Oft beobachten wir, dass Führungskräfte daraufhin viele Überstunden machen und letztendlich ausgebrannt sind.

 

Tipp 💡 Leidest du unter Unsicherheit oder dem Impostersyndrom in deiner neuen Rolle? Folge unserem Kurs für Führungskräfte: “Mit Selbstvertrauen führen und mehr erreichen”

 

 

Tipps: So schützt du dein mentales Wohlbefinden in deiner neuen Rolle

 

Kurz gesagt: Als nagelneue Führungskraft wirst du mit vielen Herausforderungen, neuen Aufgaben, unterschiedlichen Beziehungen und potenziell stressigen Situationen konfrontiert. Wir geben dir einige Tipps von unseren Psycholog*innen zur mentalen Unterstützung, wenn du in deiner aufregenden neuen Position startest:

 

1. Öffne dich: teilen, reflektieren und lernen

 

Wenn du die Welt der Führung gerade erst betrittst, ist alles neu. Damit dir das nicht zu viel wird, brauchst du vor allem eine gute Anleitung.

 

Also öffne dich und teile deine Kämpfe, Herausforderungen und Zweifel mit einem Mentor oder einer Mentorin in deinem Unternehmen: das können erfahrenen (ehemaligen) Kolleg*innen, Vorgesetzte oder anderen Führungskräften sein. Verabrede dich regelmäßig mit deinem Vorgesetzten oder Mentor*in, zum Beispiel anfangs einmal pro Woche. Gib auch an, wozu du Hilfe und Rat brauchst. Später kannst du die Häufigkeit bei Bedarf verringern.

 

Vergiss nicht, dass du auch selbst viel dazu lernen kannst. Plane regelmäßig Zeit für Reflexion ein. Zum Beispiel könntest du dir am Ende jeder Woche eine Stunde Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, was in der vergangenen Woche gut gelaufen ist, was du daraus gelernt hast und wie du in der kommenden Woche anders vorgehen möchtest. Erinnere dich daran, dass es kein Scheitern ist, wenn du mit etwas zu kämpfen hast, sondern ein Zeichen dafür, dass du wächst (siehe Tipp 6).

 

Tipp 💡 Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du dich am Arbeitsplatz öffnen kannst? Folge unserem Kurs “Mentales Wohlbefinden: Mindful Leadership “

 

 

2. Entwickle deine Führungskompetenzen

 

Neben dem Lernen von anderen stehen dir auch offizielle Möglichkeiten zur Verfügung, um in deiner Rolle als Führungskraft zu wachsen. Melde dich beispielsweise für externe Schulungen an, um deine Führungsfähigkeiten zu verbessern und deinen eigenen Führungsstil zu erkunden

 

Vergiss auch nicht, zusätzliche Kurse zu besuchen, z.B. zum Umgang mit Stress, Zeitmanagement, effektiver Kommunikation und Feedback geben.

 

3. Stärke deine mentale Belastbarkeit

 

Um die täglichen Herausforderungen am Arbeitsplatz (und darüber hinaus) erfolgreich zu bewältigen, ist Resilienz oder Widerstandsfähigkeit unerlässlich. Stell sie dir vor wie einen Vorrat an Energie und Flexibilität, auf den du zurückgreifen kannst, wenn du mit schwierigen Situationen, Rückschlägen, unerwarteten Ereignissen oder Konflikten am Arbeitsplatz konfrontiert wirst.

 

Eine Möglichkeit, diesen Vorrat oder “Puffer” wieder aufzufüllen, besteht darin, gut für sich selbst zu sorgen (siehe Tipp 4). Du kannst deine Belastbarkeit aber auch fördern, indem du mehr über Themen wie Stress, Selbstvertrauen, gute Beziehungen oder psychologische Sicherheit lernst – bei dir selbst und bei anderen.

 

Tipp: Durch OpenUp bieten wir eine Vielzahl nützlicher Kurse, Artikel und Videos zu insgesamt 8 Themenbereichen rund um das Wohlbefinden an.

 

4. Achte auf deine Grenzen und nimm dir Zeit für dich

 

Es ist deine Verantwortung, das Arbeitsglück und das Wohlbefinden deiner Teammitglieder sicherzustellen. Doch dabei darfst du nicht vergessen, auf dein eigenes Arbeitsglück und dein mentales Wohlbefinden zu achten. Es ist normal, einen starken Drang zu verspüren, sich zu beweisen, aber sei darauf bedacht, dass dein eigenes Wohlbefinden dadurch nicht negativ beeinflusst wird.

 

Denk daran, auf deine Grenzen zu achten, regelmäßige Pausen einzulegen und abends sowie am Wochenende nicht zu viel zu arbeiten. Versuch auch, Zeit für dich selbst in deinen Zeitplan einzubauen, sei es für Hobbys, Sport, soziale Aktivitäten oder andere Dinge, die dir Freude und Entspannung bringen.

 

Damit stellst du sicher, dass du besser in der Lage bist (und bleibst), dein Team angemessen zu unterstützen und zu führen, und gibst außerdem ein Beispiel für eine Arbeitskultur, in der harte Arbeit und mentales Wohlbefinden im Gleichgewicht sind.

 

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5. Suche klugen Rat bei anderen

 

Manager*innen brauchen, wie alle anderen Beschäftigten auch, jemanden, auf den sie zurückgreifen können. Jemanden, mit dem du deine Stolpersteine, Zweifel und Kämpfe besprechen kannst – damit du wieder in deine Rolle hineinwachsen kannst.

 

Informiere dich, ob es in deiner Organisation ein internes Buddy- oder Mentorenprogramm für (neue und erfahrenere) Führungskräfte gibt. Oder ergreife die Initiative und richte selbst ein Mentorenprogramm ein!

 

6. Fehler machen gehört dazu

 

Fehler zu machen ist menschlich. Und als neue Führungskraft ist es unvermeidlich, Fehler zu machen. Sei also nicht zu streng mit dir: Du musst nicht alles auf einmal perfekt machen.

 

Es ist wichtig, Scheitern als normal anzusehen und eine Wachstumsmentalität zu entwickeln, die es dir ermöglicht, aus Fehlern zu lernen. Indem du selbst ein Beispiel gibst, zeigst du deinen Teammitgliedern, dass es in Ordnung ist, Dinge nicht zu wissen oder manchmal überfordert zu sein. Es ist entscheidend, offen mit Fehlern umzugehen und in solchen Situationen Unterstützung zu suchen, sei es von der Personalabteilung, einem Mentor, einem Kollegen oder über OpenUp.

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Arbeitsleistung
Motiviert bleiben: Motivation bei der Arbeit neu entfachen
Mi 22 Mai 13:30 - 14:30 Europe/Amsterdam
Plätze frei - Gruppeneinheit

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Lerne die wichtigsten Faktoren kennen, die für deine Arbeitsmotivation verantwortlich sind – oder für ein vorübergehendes Nachlassen derselben. In dieser interaktiven Einheit wirst du in die Psychologie der Motivation eintauchen, deine eigene Motivation besser verstehen lernen und einen ersten Schritt tun, um sie wieder neu zu entfachen.

Was du erwarten kannst:

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Wir bitten dich, deine Kamera und dein Mikrofon einzuschalten, da die Sitzung interaktiv ist und von aktiver Teilnahme lebt.

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