Erdbeben in Marokko: So unterstützt du betroffene Mitarbeiter*innen

12 Sep ‘23
5 min
Stress und Angst
OpenUp Redaktion
Überprüft von Psycholog*in Lili Thoelen
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Das jüngste Erdbeben in Marokko hat vielleicht auch einige deiner Teammitglieder betroffen. Als Führungskraft ist es wichtig, dass du die Auswirkungen des Erdbebens auf das mentale Wohlbefinden deiner Mitarbeiter*innen verstehst. Besonders dann, wenn du Teammitglieder hast, die eine Verbindung zu Marokko haben.

 

Verständnis zu haben, kontinuierliche Unterstützung anzubieten und für ein sicheres und mitfühlendes Umfeld zu sorgen, kann viel bewirken. Im Folgenden gehen wir auf weitere Möglichkeiten ein, wie du deine Beschäftigten nach dieser Naturkatastrophe emotional und mental unterstützen kannst.

OpenUp bietet kostenlose Gespräche mit Psycholog*innen für Arbeitnehmer*innen an, die vom Erdbeben in Marokko betroffen sind. Die Psycholog*innen stehen sowohl auf Arabisch als auch auf Französisch zur Verfügung.

 

Bitte klicke hier, um ein Gespräch zu vereinbaren: Gespräch buchen

1. Räume Zeit dafür ein und biete Unterstützung an 

 

Es ist wichtig, deine Mitarbeiter*innen in Krisenzeiten zu unterstützen. Das kannst du tun, indem du die Situation proaktiv ansprichst. Wenn du zum Beispiel ein 1:1-Gespräch mit einem*einer betroffenen Mitarbeiter*in führst, dann nimm dir zu Beginn etwas Zeit, um nachzufragen, wie es ihm*ihr auf persönlicher Ebene geht.

 

Höre zu, zeige Empathie, stelle offene Fragen und lass sie wissen, dass du für sie da bist. Du kannst dir auch in Teammeetings Zeit dafür nehmen und das Gespräch proaktiv eröffnen, damit sich alle wohlfühlen, über die Situation zu sprechen und sich gegenseitig unterstützen können. 

 

2. Übe dich im aktiven Zuhören 

 

Anstatt voreilige Schlüsse darüber zu ziehen, wie sich jemand fühlt, sei einfühlsam, stelle Fragen und höre dir die individuelle Sichtweise an. Denke daran, dass jeder Mensch anders auf Herausforderungen reagiert und es keine Einheitslösung” für alle gibt. Einfach nur da zu sein und aktiv zuzuhören, kann sehr effektiv sein und helfen, Stress und Sorgen zu lindern.

 

3. Ermutige zu Flexibilität und Pausen 

 

Ein flexibles Arbeitsumfeld ist in Krisenzeiten wichtiger denn je. Ermutige deine Mitarbeiter*innen, Pausen zu machen, wenn sie sie brauchen, und biete flexible Arbeitszeiten und Termine für die Betroffenen an. Wenn du dir ehrgeizige Leistungsziele für das Quartal gesetzt hast, vereinbare ein Treffen mit deinen betroffenen Mitarbeiter*innen, um vernünftige Erwartungen zu besprechen. Und wenn ein*e Mitarbeiter*in Schwierigkeiten hat, seine*ihre Ziele zu erreichen, gehe mit der gleichen Freundlichkeit und Unterstützung an die Situation heran, die du dir selbst wünschen würdest.

 

4. Biete langfristige Unterstützung an

 

Ein Erdbeben hat lang anhaltende Folgen, deshalb ist es wichtig, deine Mitarbeiter*innen langfristig zu unterstützen. Nur weil das Erdbeben nicht mehr in den Nachrichten ist, heißt das nicht, dass die Betroffenen ihr Leben hinter sich gelassen haben. Wenn du feststellst, dass die betroffenen Mitarbeiter*innen weiterhin mit ihrem mentalen Wohlbefinden zu kämpfen haben, solltest du ihnen Ressourcen zur Verfügung stellen, die ihnen helfen können, und sie an professionelle psychologische Unterstützung verweisen.  

 

Denke daran, dass es für das mentale Wohlbefinden äußerst wichtig ist, sich in schwierigen Zeiten zu öffnen und darüber zu reden. Erinnere deine Mitarbeiter*innen daran, dass sie kostenlose Gespräche mit Psycholog*innen in Anspruch nehmen können, und erkundige dich nach weiteren Möglichkeiten, um das mentale Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen nach dem Erdbeben zu verbessern.

Bleib informiert und spende 

 

Als Führungskraft oder Organisation kannst du eine Spendenaktion organisieren, um die vom Erdbeben betroffenen Menschen zu unterstützen. Außerdem kannst du die folgenden Initiativen zum Spenden teilen:

 

Deutsches Rotes Kreuz/Österreichisches Rotes Kreuz/Schweizerisches Rotes Kreuz:

 

Das Rote Kreuz kümmert sich um die akuten und unmittelbaren Bedürfnisse der vom Erdbeben Betroffenen und plant die längerfristige Unterstützung, die in den kommenden Monaten notwendig sein wird.  Angeboten wird auch mentale Unterstützung für diejenigen, die Angehörige verloren haben und in Angst vor weiteren Erdbeben und Nachbeben leben.

 

High Atlas Foundation:

 

Diese marokkanische Vereinigung und gemeinnützige Organisation verfügt über ein umfangreiches Netzwerk unter den am stärksten betroffenen Gemeinden in der vom Erdbeben betroffenen Region des Hohen Atlas.