In der hektischen Welt des verarbeitenden Gewerbes und des Baugewerbes wird das Wohlbefinden der Beschäftigten oft in den Hintergrund gedrängt. Während Büroangestellte in den letzten Jahren von zunehmenden Initiativen zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz profitiert haben, fehlte den Beschäftigten im Baugewerbe und in der verarbeitenden Industrie eine ähnliche Unterstützung durch ihre Branche. Für diese Arbeitnehmer*innen können Faktoren wie unregelmäßige Schichten und anstrengende körperliche Arbeit einen hohen Tribut an das Wohlbefinden fordern.
In diesem Artikel befassen wir uns mit den Herausforderungen, mit denen Bau- und Produktionsarbeiter*innen konfrontiert sind, mit den Folgen der Vernachlässigung ihres Wohlbefindens und mit den immensen Vorteilen proaktiver Präventions- und Unterstützungsprogramme. Außerdem geben wir Hinweise darauf, wie die Personalabteilung diese Herausforderungen meistern kann.
Herausforderungen für Beschäftigte in der Produktion und im Baugewerbe
Handwerker*innen im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe haben oft mit Herausforderungen wie diesen zu kämpfen:
- Unregelmäßige Arbeitszeiten: Unregelmäßige Schichten stören den zirkadianen Rhythmus, was oft zu Schlafstörungen und einem ständigen Kampf um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben führt. Laut einem Bericht der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz 2023 haben fast 22 % der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe unregelmäßige Arbeitszeiten, deutlich mehr als der Durchschnitt aller Branchen.
- Körperliche Anforderungen: Die Arbeit auf dem Bau ist körperlich anstrengend: schweres Heben, sich wiederholende Aufgaben und ungünstige Wetterbedingungen. Dies kann zu chronischen Gesundheitsproblemen und körperlicher Ermüdung führen.
- Unsichere Arbeitsplätze: Viele Bauarbeiter*innen sind von Projekt zu Projekt beschäftigt, was zu unsicheren Arbeitsplätzen und finanzieller Instabilität führt und das wiederum wirkt sich negativ auf ihr mentales Wohlbefinden aus.
- Hoher Druck und Fristen: Enge Projektpläne und der Druck, Termine einzuhalten, können bei Bauarbeiter*innen zu Stress und Angstzuständen führen, die ihr allgemeines mentales Wohlbefinden beeinträchtigen.
- Isolation: Die Arbeit im Baugewerbe ist oft mit einsamen Aufgaben oder begrenzter Interaktion mit Kolleg*innen verbunden, was zu Gefühlen der Einsamkeit und mentaler Belastung führt, insbesondere bei Arbeitnehmer*innen auf abgelegenen Baustellen.
Vernachlässigung des Wohlbefindens: die Folgen
Laut einer Studie, die HR Locker unter 500 Bauarbeiter*innen durchgeführt hat, fühlen sich 78 % nicht wohl dabei, über ihr mentales Wohlbefinden zu sprechen, 40 % fühlen sich gezwungen, weiterzuarbeiten, obwohl sie unter psychischen Herausforderungen leiden, und 27 % fühlen sich nicht in der Lage, eine Auszeit zu nehmen, um diese Bedürfnisse zu befriedigen.
Die Vernachlässigung des mentalen Wohlbefindens in Bau und Fertigung hat nicht nur Auswirkungen auf die Beschäftigten selbst, sondern auch auf ihre Arbeitgeber. Ein schlechtes Wohlbefinden der Beschäftigten kann zu einer geringeren Arbeitsleistung, einer schlechten Arbeitsmoral, erhöhten Sicherheitsrisiken und einer höheren Fehlzeitenquote führen: