KI und das mentale Wohlbefinden von Mitarbeiter*innen: 3 Tipps für HR

25 Jul ‘23
4 min
Arbeitsleistung
Selbstvertrauen
OpenUp Redaktion
Überprüft von Psycholog*in Britt Slief
Der Aufstieg der Künstlichen Intelligenz ist vielleicht die einflussreichste technologische Entwicklung dieses Jahrhunderts. Die Art und Weise, wie wir arbeiten, wird dadurch nachhaltig verändert. Jedoch bringen diese Entwicklungen auch viele Unsicherheiten für Mitarbeiter*innen mit sich.

 

Wie kannst du deine Belegschaft inmitten der technologischen Entwicklungen beruhigen? Wie ermutigst du sie, sich auf KI einzulassen? Und vor allem: Wie stellst du sicher, dass deine Mitarbeiter*innen auf zukünftige Veränderungen vorbereitet sind?

 

In diesem Artikel geben wir dir praktische Tipps, wie du deine Mitarbeiter*innen auf die immer schneller werdenden Entwicklungen der KI vorbereiten und beruhigen kannst – indem du eine Unternehmenskultur der Resilienz förderst.

Deine Mitarbeiter*innen auf KI vorbereiten: 3 Tipps

  1. Kommunizieren und beruhigen
  2. Trainieren und experimentieren
  3. Flexibilität und mentale Widerstandsfähigkeit fördern

Die Sorgen der Mitarbeiter*innen gegenüber KI

 

Eine Studie der Boston Consulting Group zeigt, dass 39% der Arbeitnehmer*innen über die schnelle Entwicklung der künstlichen Intelligenz besorgt sind. Das ist nicht so überraschend, denn laut OECD wird die technologische Entwicklung dazu führen, dass sich 44% der Arbeitsplätze in naher Zukunft teilweise oder radikal verändern werden.

 

Die Angst vor dem Unbekannten kann dazu führen, dass deine Mitarbeiter*innen sich überfordert fühlen oder einen Kontrollverlust erleben. Man hört ständig von KI, aber man weiß nicht so recht, wo man anfangen soll”, erklärt die Psychologin Britt Slief.

 

Willst du mehr über KI erfahren? 🤖Lies unseren Artikel über KI und die Auswirkungen auf dein Unternehmen und das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden

 

3 Tipps, um deine Mitarbeiter*innen auf die KI-Entwicklung vorzubereiten

 

Als HR-Professional oder Führungskraft willst du deine Teams so gut wie möglich bei ihren KI-Anliegen unterstützen. Du kannst dies auf drei Arten tun, die alle zu einer widerstandsfähigen Unternehmenskultur beitragen:

 

1. Kommunizieren und beruhigen 

 

Um deine Mitarbeiter*innen zu beruhigen, ist es wichtig, dass du die Veränderungen, die KI mit sich bringt, transparent ansprichst. 

 

Offene Kommunikation ist einer der wichtigsten Bestandteile einer gesunden Unternehmenskultur. Transparenz schafft auch Vertrauen bei deinen Mitarbeiter*innen. Und das wiederum ist notwendig für die Unterstützung durch das gesamte Unternehmen, sobald sich etwas ändert”, fügt Britt Slief hinzu.

 

Welche konkreten Schritte kannst du unternehmen?

 

  • Höre dir die KI-Bedenken deines Teams genau an und sei dir bewusst, dass eine Einheitslösung nicht effektiv ist. Die Wahrnehmung von KI kann von Team zu Team und von Abteilung zu Abteilung sehr unterschiedlich sein, vor allem aufgrund der Art der Aufgaben und der spezifischen Auswirkungen von KI auf diese. Laut einer BCG-Studie sind Führungskräfte in Bezug auf KI viel optimistischer als Mitarbeiter*innen (62 % gegenüber 42 %). 
  • Lass deine Führungskräfte proaktiv nach den Bedenken der Mitarbeiter*innen in Bezug auf KI fragen, z.B. im persönlichen Gespräch oder in Teambesprechungen.
  • Betone, dass Arbeitsplätze nicht einfach durch Technologie ersetzt werden, sondern dass Technologie deinen Teams im Alltag helfen kann.
  • Sei offen über deine eigene Strategie in Bezug auf künstliche Intelligenz. Und wenn du KI-Anwendungen für interne Prozesse einsetzt, zum Beispiel in der Personalabteilung, frage immer nach der Erlaubnis für die Daten deiner Mitarbeiter*innen.
  • Überlege, wie du konkret auf die Anliegen deiner Teams eingehen kannst. Das kann eine Schulung sein (siehe zweiter Tipp), eine Einheit mit einem*einer Expert*in für künstliche Intelligenz oder ein Treffen mit einem Coach oder einem*einer Fachpsycholog*in, um den Stress abzubauen, der durch diese Veränderungen entsteht.

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2. Trainiere und ermutige Mitarbeitende zu experimentieren

 

Eine Studie der Boston Consulting Group hat deutlich gezeigt, dass diejenigen, die wenig Erfahrung mit KI haben, ihr eher ängstlich und weniger optimistisch gegenüberstehen. Gleichzeitig sind aber auch 61% der Mitarbeiter*innen neugierig auf KI.

 

Die Antwort auf die Angst vor dem Unbekannten ist, die Mitarbeiter*innen mit der KI-Technologie vertraut zu machen”, erklärt Psychologin Slief. Wahrscheinlich wissen viele nicht, wie man sie richtig einsetzt.” 

 

Welche konkreten Schritte kannst du unternehmen?

 

  • Biete Schulungen zur (sicheren) Nutzung von KI-Tools an.
  • Ermutige deine Mitarbeiter*innen zu erkunden, wie KI-Anwendungen ihre Arbeit einfacher, schneller oder interessanter machen können, z.B. mit einem externen Kurs oder in einer internen “KI-Arbeitsgruppe”.
  • Vergiss auch nicht, wie wichtig die Praxis ist. Britt Slief fügt als Tipp hinzu: Abgesehen davon, dass man sich über KI informiert, kann es hilfreich sein, sie bei der Arbeit in der Praxis einzusetzen.” 

 

Du kannst deine Mitarbeiter*innen selbst mit generativer KI wie ChatGPT üben lassen – zum Beispiel, um einen Bericht zu schreiben oder in einem monatlichen Treffen ein paar Tipps auszutauschen. Und wenn die HR-Abteilung, die IT-Abteilung oder die Datenabteilung in deinem Unternehmen eine neue Technologie einsetzen will, gib deinen Kolleg*innen eine (Online-)Demonstration. 

 

Mit gutem Beispiel voranzugehen ist ebenfalls wichtig. Personalverantwortliche und alle Führungskräfte im Unternehmen sollten ebenfalls mit generativer KI experimentieren und sie erlernen, bevor sie andere Mitarbeiter*innen dazu ermutigen.

 

3. Flexibilität und mentale Widerstandsfähigkeit fördern

 

Eine gesunde Unternehmenskultur, in der du Positivität und Vertrauen kultivierst, hilft deinen Mitarbeiter*innen auch, mit schnellen Veränderungen am Arbeitsplatz umzugehen – wie der Aufstieg der KI.

 

Mentale Resilienz bedeutet, sich nicht von den Umständen aus der Bahn werfen zu lassen. Eine widerstandsfähige Mitarbeiter*in erkennt, dass wir an Veränderungen wachsen können. Diese Person macht sich vielleicht auch Sorgen, hat aber das Selbstvertrauen, um Herausforderungen anzunehmen.

 

Du baust eine resiliente Organisation auf, indem du deine Mitarbeiter*innen dabei unterstützt, aktiv an ihrem mentalen Wohlbefinden zu arbeiten. Und natürlich hilft es, wenn du dafür auch Ressourcen bereitstellst, wie zum Beispiel eine Online-Plattform für mentales Wohlbefinden.

 

Welche konkreten Schritte kannst du unternehmen?

 

  • Führe mit einem stärkenbasierten Ansatz: Stärkenbasierte Führung ist die Fähigkeit, deine eigenen Stärken und die deiner Teammitglieder zu erkennen und bestmöglich zu nutzen. Wenn es um die Förderung der Resilienz geht, ist die Konzentration auf die Stärken von entscheidender Bedeutung, da sie es deinen Mitarbeiter*innen ermöglicht, in ihren Kompetenzbereichen schneller voranzukommen.
  • Ermutige deine Mitarbeiter*innen zur Selbstfürsorge:  Ermutige deine Mitarbeiter*innen aktiv dazu, sich während des Arbeitstages Zeit für sich selbst zu nehmen. Das kann bedeuten, dass du die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben förderst, flexible Arbeitszeiten anbietest, deine Mitarbeiter*innen bei körperlichen Aktivitäten unterstützt (z.B. durch Lauftreffs, einen Fitnesszuschuss oder Radfahren zur Arbeit) und ihnen die richtige Plattform zur Förderung ihres mentalen Wohlbefindens zur Verfügung stellst. 
  • Baue ein internes Unterstützungsnetzwerk für deine Teams auf: Wenn du dein Team mit positiven, unterstützenden Mentor*innen umgibst, ist das ein wichtiger Schritt, um eine resilientere Organisation aufzubauen.  71% der Mitarbeiter*innen mit einem*einer Mentor*in geben an, dass ihr Unternehmen ihnen gute Möglichkeiten bietet, in ihrer Karriere voranzukommen, im Vergleich zu 47% ohne Mentor*in.
  • Setze dir mit deinen Mitarbeiter*innen realistische Ziele: Mitarbeiter*innen, die sich Ziele setzen, gewinnen mit jedem erreichten Meilenstein an Selbstvertrauen und Belastbarkeit. Mit einem konstruktiven Zielsetzungsansatz können Manager*innen stetige Fortschritte bei der Zielerreichung erzielen und ihre Mitarbeiter*innen motivieren, damit sie bei jedem Schritt vorankommen. Um deine Mitarbeiter*innen nicht zu überfordern, können Führungskräfte kleinere, erreichbare Meilensteine setzen und sich regelmäßig über die Fortschritte informieren. 

 

Möchtest du mehr über Resilienz erfahren? 👉 Hier erfährst du, wie du eine resiliente Kultur schaffst, die gut für das Wohlbefinden deiner Organisation ist

 

Die nächsten Schritte zur Förderung des mentalen Wohlbefindens deiner Mitarbeiter*innen durch KI 

 

Um deine Mitarbeiter*innen auf die Fortschritte der KI vorzubereiten, brauchst du Engagement, Schulungen und vor allem die Förderung des mentalen Wohlbefindens, um eine widerstandsfähige Belegschaft zu schaffen. Erfahre mehr darüber, wie du deinen Mitarbeiter*innen eine Plattform für mentales Wohlbefinden bieten kannst, die Gespräche mit Psycholog*innen, selbstgesteuertes Lernen, Achtsamkeit und vieles mehr umfasst.

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