Emotionale Intelligenz: Definition, Bestandteile und Bedeutung
Bevor wir in das Thema eintauchen, ist es wichtig, zu definieren, was genau eigentlich emotionale Intelligenz ist und wie du mehr über deinen eigenen EQ herausfinden kannst.
Willemijn Pels Rijcken, Psychologin bei OpenUp erklärt:
„Emotionale Intelligenz beinhaltet die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu erkennen, zu steuern und effektiv einzusetzen sowie die Emotionen anderer zu erkennen und zu verstehen.”
„Empathie hingegen ist die Fähigkeit, die Gefühle anderer zu verstehen und zu teilen. Man könnte sagen, dass Empathie ein Teil der emotionalen Intelligenz oder ein Beispiel für emotionale Intelligenz ist.”
Der Harvard Business School zufolge besteht emotionale Intelligenz aus diesen vier Komponenten:
- Selbstwahrnehmung
- Selbstmanagement
- Soziales Bewusstsein
- Beziehungsmanagement
Der erste Punkt, die Selbstwahrnehmung, ist das Herzstück der emotionalen Intelligenz. Bei der Selbstwahrnehmung geht es nicht nur um das Bewusstsein der eigenen Stärken und Schwächen, sondern auch um das Bewusstsein über die eigenen Emotionen und deren Auswirkungen auf das Team.
Der zweite Punkt, Selbstmanagement, beschreibt den Umgang und das Steuern dieser Emotionen. Die Komponenten drei und vier befassen sich mit den Emotionen anderer. Beim sozialen Bewusstsein geht es darum, die Emotionen der anderen im Raum wahrzunehmen und sich der Dynamik innerhalb der Organisation bewusst zu sein. Hier kommt auch die Empathie ins Spiel, die es Führungskräften ermöglicht, die Gefühle und Perspektiven der Teammitglieder zu verstehen und daher effektiver zu kommunizieren.
Die letzte Komponente, Beziehungsmanagement, befasst sich mit der Fähigkeit, möglichst gut auf andere Einfluss nehmen zu können, sie zu coachen und Konflikte bereits anzusprechen, wenn sie noch im Entstehen begriffen sind.
Der positive Einfluss von emotionaler Intelligenz auf die Unternehmenskultur
Im folgenden Abschnitt wollen wir uns damit beschäftigen, welchen Einfluss diese Qualität auf die gesamte Unternehmenskultur hat.
„Emotionale Intelligenz zu besitzen oder zu entwickeln und sich dessen bewusst zu sein, hilft, eine positivere und gesündere Unternehmenskultur zu fördern”, sagt Psychologin Willemijn Pels Rijcken. „Es verbessert die Kommunikation, die Zusammenarbeit und die allgemeine Teamdynamik. Indem man sich der eigenen Bedürfnisse bewusst ist, kann man diese erfüllen und sie gleichzeitig pflegen und schützen, erklärt sie.
Emotionale Intelligenz ist für Manager*innen sowie für Mitarbeiter*innen relevant. „Führungskräfte mit hoher emotionaler Intelligenz können ein unterstützendes und motivierendes Umfeld schaffen. Das kann zu mehr Freude und Zufriedenheit bei der Arbeit führen, aber auch zu einer höheren Produktivität”, so die Psychologin.
Ein hoher EQ beeinflusst auch die eigene Resilienz. „Jemand, der über emotionale Intelligenz verfügt, zeigt auch mehr Widerstandskraft, wenn es darum geht, sich auf Veränderungen oder überraschend unangenehme Ereignisse einzustellen”, sagt Willemijn Pels Rijcken.
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