Erfolgsfaktor emotionale Intelligenz: Wie HR-Profis eine inklusive Unternehmenskultur kreieren können

7 Dec ‘23
5 min
Arbeitsleistung
OpenUp Redaktion
Überprüft von Psycholog*in Willemijn Pels Rijcken
Hybride Arbeitsmodelle sind seit der Covid-19-Pandemie nicht mehr wegzudenken. Dies hat die Rolle von Führungskräften gewaltig verändert, denn sie müssen ihren Führungsstil anpassen, um Teams effektiv aus der Ferne zu führen. Emotionale Intelligenz spielt dabei eine wichtige Rolle. Obwohl das so ist, besitzen laut Bestsellerautor Dr. Travis Bradberry nur 36 Prozent aller Menschen diese Qualität. 

 

In diesem Artikel gehen wir darauf ein, warum genau emotionale Intelligenz und Empathie am Arbeitsplatz so wichtig sind, wie sich diese Eigenschaften auf die Unternehmenskultur auswirken und du als HR-Profi diese Qualitäten stimulieren kannst, um eine inklusive Unternehmenskultur zu schaffen.

Emotionale Intelligenz: Definition, Bestandteile und Bedeutung

 

Bevor wir in das Thema eintauchen, ist es wichtig, zu definieren, was genau eigentlich emotionale Intelligenz ist und wie du mehr über deinen eigenen EQ herausfinden kannst. 

 

Willemijn Pels Rijcken, Psychologin bei OpenUp erklärt:

 

Emotionale Intelligenz beinhaltet die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu erkennen, zu steuern und effektiv einzusetzen sowie die Emotionen anderer zu erkennen und zu verstehen.”

„Empathie hingegen ist die Fähigkeit, die Gefühle anderer zu verstehen und zu teilen. Man könnte sagen, dass Empathie ein Teil der emotionalen Intelligenz oder ein Beispiel für emotionale Intelligenz ist.”

 

Der Harvard Business School zufolge besteht emotionale Intelligenz aus diesen vier Komponenten: 

 

  1. Selbstwahrnehmung
  2. Selbstmanagement
  3. Soziales Bewusstsein
  4. Beziehungsmanagement

 

Der erste Punkt, die Selbstwahrnehmung, ist das Herzstück der emotionalen Intelligenz. Bei der Selbstwahrnehmung geht es nicht nur um das Bewusstsein der eigenen Stärken und Schwächen, sondern auch um das Bewusstsein über die eigenen Emotionen und deren Auswirkungen auf das Team. 

 

Der zweite Punkt, Selbstmanagement, beschreibt den Umgang und das Steuern dieser Emotionen. Die Komponenten drei und vier befassen sich mit den Emotionen anderer. Beim sozialen Bewusstsein geht es darum, die Emotionen der anderen im Raum wahrzunehmen und sich der Dynamik innerhalb der Organisation bewusst zu sein. Hier kommt auch die Empathie ins Spiel, die es Führungskräften ermöglicht, die Gefühle und Perspektiven der Teammitglieder zu verstehen und daher effektiver zu kommunizieren. 

 

Die letzte Komponente, Beziehungsmanagement, befasst sich mit der Fähigkeit, möglichst gut auf andere Einfluss nehmen zu können, sie zu coachen und Konflikte bereits anzusprechen, wenn sie noch im Entstehen begriffen sind.

 

Der positive Einfluss von emotionaler Intelligenz auf die Unternehmenskultur

 

Im folgenden Abschnitt wollen wir uns damit beschäftigen, welchen Einfluss diese Qualität auf die gesamte Unternehmenskultur hat. 

 

Emotionale Intelligenz zu besitzen oder zu entwickeln und sich dessen bewusst zu sein, hilft, eine positivere und gesündere Unternehmenskultur zu fördern”, sagt Psychologin Willemijn Pels Rijcken. Es verbessert die Kommunikation, die Zusammenarbeit und die allgemeine Teamdynamik. Indem man sich der eigenen Bedürfnisse bewusst ist, kann man diese erfüllen und sie gleichzeitig pflegen und schützen, erklärt sie.

 

Emotionale Intelligenz ist für Manager*innen sowie für Mitarbeiter*innen relevant. Führungskräfte mit hoher emotionaler Intelligenz können ein unterstützendes und motivierendes Umfeld schaffen. Das kann zu mehr Freude und Zufriedenheit bei der Arbeit führen, aber auch zu einer höheren Produktivität”, so die Psychologin. 

 

Ein hoher EQ beeinflusst auch die eigene Resilienz. „Jemand, der über emotionale Intelligenz verfügt, zeigt auch mehr Widerstandskraft, wenn es darum geht, sich auf Veränderungen oder überraschend unangenehme Ereignisse einzustellen”, sagt Willemijn Pels Rijcken. 

 

📚 Weiterlesen: Wie du mit einer personenzentrierten Unternehmenskultur auf die Bedürfnisse deiner Mitarbeiter*innen eingehen kannst

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Diversität, Inklusion und emotionale Intelligenz: Wie hängen diese Begriffe zusammen?

 

Eine hohe emotionale Intelligenz wirkt sich nicht nur auf eine gesunde, positive Unternehmenskultur aus, sondern auch auf ein inklusives Umfeld.Empathie hilft dabei, Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu verstehen und zu schätzen. Dies fördert eine Kultur der Inklusion und würdigt die Einzigartigkeit jedes Menschen”, sagt Willemijn Pels Rijcken. 

 

Ein breites Spektrum an Kommunikationsfähigkeiten kann dabei helfen, verbale und nonverbale Signale zu erkennen und verschiedene Kommunikationsstile und kulturübergreifende Kommunikationswege zu verstehen”, fügt sie hinzu.

 

All das könne Missverständnisse minimieren und gleichzeitig dazu beitragen, dass sich andere Menschen gehört und verstanden fühlen. Wo unterschiedliche Menschen arbeiten, gibt es auch unterschiedliche Meinungen und Ansichten. Deshalb ist es wichtig, dass du die Fähigkeit besitzt, dich anzupassen, offen für andere Sichtweisen zu sein und Konflikte zu lösen, falls sie auftreten sollten.”

 

💡 Lies auch: Psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz: So kannst du als Führungskraft dafür sorgen

 

Tipps für HR-Profis, um emotionale Intelligenz zu stimulieren

 

Wie hoch würdest du die emotionale Intelligenz in deinem Unternehmen einschätzen? Obwohl diese Eigenschaft zwar wichtig ist, bleibt es oftmals schwierig, sie im Unternehmen selbst zu stimulieren. Daher teilen wir in diesem Abschnitt einige Ideen und Tipps von Psychologin Willemijn Pels Rijcken mit dir, die du in deiner Organisation umsetzen kannst:

  • Organisiere Workshops oder Programme: Ergreife die Initiative, um die Entwicklung von Qualitäten wie Empathie zu fördern und organisiere Workshops zum Thema Selbstbewusstsein, Einfühlungsvermögen, effektive Kommunikationsfähigkeiten oder Konfliktlösung.

 

  • Rege zu regelmäßigem Feedback oder Leistungsbewertungen an: Dies könnte ein guter Zeitpunkt sein, um auch Aspekte der emotionalen Intelligenz einzubeziehen und gemeinsam zu reflektieren, welche konkreten Schritte zur Entwicklung der Fähigkeiten unternommen werden können.

 

  • Ermutige Mitarbeiter*innen dazu, ihre Emotionen offen auszudrücken: Dies sollte Teil der Unternehmenskultur sein und trägt zu einem besseren Verständnis der Emotionen anderer bei.

Wie OpenUp dir dabei helfen kann, eine inklusive Unternehmenskultur zu gestalten

 

OpenUp bietet nicht nur Einzelgespräche mit Psycholog*innen an, sondern auch Masterclasses, Gruppeneinheiten, Meditationen und Online-Kurse – und stellt so das mentale Wohlbefinden deiner Mitarbeiter*innen in den Vordergrund. Finde heraus, wie OpenUp dein Unternehmen unterstützen kann.

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