Gesundheitsbenefits im Baugewerbe und in der verarbeitenden Industrie: Ein Leitfaden für HR

21 Nov ‘23
5 min
Arbeitsleistung
OpenUp Redaktion
Überprüft von Psycholog*in Marina Pacini
Obwohl Beschäftigte im Baugewerbe, im Maschinenbau und in der verarbeitenden Industrie häufiger mit ihrem Wohlbefinden zu kämpfen haben als Beschäftigte in Bürojobs, zeigen aktuelle Untersuchungen, dass sie seltener an Programmen zur Verbesserung ihrer Gesundheit teilnehmen oder von Gesundheitsbenefits profitieren. 

 

Wenn du die Gesundheit und nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit in deinem Unternehmen fördern willst, ist es wichtig, Initiativen zum Wohlbefinden der Beschäftigten anzubieten. Wie kannst du also die Nutzung von Gesundheitsbenefits so einfach wie möglich machen? In diesem Artikel teilen wir 9 wichtige Tipps mit dir.

Die Bedeutung von Gesundheitsbenefits im Bauwesen, im Maschinenbau und in der Produktion

 

Programme oder Plattformen zur Förderung des Wohlbefindens haben nachweislich eine positive Wirkung! Jüngste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sie erheblich zu einem gesunden Lebensstil und einer besseren Gesundheit der Beschäftigten im Baugewerbe und in der verarbeitenden Industrie beitragen. Darüber hinaus führt die Investition in das Wohlbefinden zu:

 

  • geringeren krankheitsbedingten Fehlzeiten
  • weniger Personalfluktuation
  • zufriedeneren, produktiveren Mitarbeitern.

 

9 Tipps für die erfolgreiche Implementierung von Gesundheitsbenefits im Baugewerbe, im Maschinenbau und in der Produktion

 

Die größte Herausforderung bei der Förderung des Wohlbefindens von Arbeitnehmer*innen im Baugewerbe ist, dass die Nutzung von Gesundheitsbenefits bisher oft gering ausfällt (Quelle: Health Promotion International). Und das hemmt natürlich auch den positiven Einfluss.

 

Wie kannst du also die Hemmschwelle für deine Beschäftigten senken, Gesundheitsbenefits oder Wohlbefindens-Plattformen tatsächlich zu nutzen? Dazu geben wir hier 9 Tipps.

 

 

1. Wähle die richtigen Gesundheitsbenefits oder Wohlbefindens-Plattform aus

 

Der wichtigste Schritt, wenn du die Nutzung deines Wellness-Programms so einfach wie möglich machen willst: Stelle sicher, dass du eine benutzerfreundliche und zugängliche Plattform anbietest.

 

In erster Linie bedeutet das eine Online-Plattform, die für die Beschäftigten immer digital zugänglich ist. Auch außerhalb der Arbeitszeiten. Außerdem solltest du auf folgende wichtige Merkmale achten 👇

Eine leicht zugängliche Online-Plattform für mentales Wohlbefinden:

  • funktioniert auch auf dem Handy und kann von jedem Gerät aus genutzt werden
  • ist online zugänglich, sodass die Mitarbeiter*innen sie nutzen können, wann und wo immer sie wollen
  • macht die Buchung von Einheiten oder Gesprächen einfach: Egal, ob sich die Mitarbeiter*innen für ein Online-Webinar anmelden oder ein Gespräch mit Psycholog*innen buchen möchten, sie sollen dies einfach über einen Online-Kalender erledigen können.
  • kann in dein bestehendes HR-System und deine Prozesse integriert werden
  • Ist vertraulich: Du willst sicher sein, dass die persönlichen und gesundheitlichen Daten deiner Mitarbeiter*innen geschützt sind und auch nicht an die Vorgesetzten weitergegeben werden. Achte auf wichtige Zertifizierungen wie ISO 27001 und NEN 7510.

2. Überzeuge die Geschäftsführung und die Führungskräfte davon, mit positivem Beispiel voranzugehen

 

Eine Plattform für mentales Wohlbefinden kann nur dann einen nachhaltigen Wandel bewirken, wenn ihre Bedeutung von allen in der Organisation erkannt wird. Von oben nach unten, also von der Geschäftsführung und der HR-Abteilung bis zu den einzelnen Führungskräften und Teamleads. 

 

  • Eröffne das Gespräch über die Bedeutung des Wohlbefindens: Lass die Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen. Sie können zum Beispiel in einem Meeting erwähnen, wie die Plattform oder die Gesundheitsbenefits genutzt werden können oder sogar eine persönliche Geschichte erzählen. 
  • Biete auch den Führungskräften Unterstützung an: Hilf ihnen, mit gutem Beispiel voranzugehen: Bereite sie darauf vor, mit ihren Teams über mentales Wohlbefinden zu sprechen, z.B. mit einem Kurs.

 

Auf diese Weise zeigst du, dass es normal ist, Hilfe für das körperliche und mentale Wohlbefinden zu suchen. Wenn es in deiner Organisation Tabus in Bezug auf das Wohlbefinden gibt, kannst du sie auf diese Weise langsam aber sicher brechen.

 

Willst du wissen, wie du als Führungskraft das Gespräch über das Wohlbefinden beginnen kannst? Dann besuche unseren (kostenlosen) Kurs für Führungskräfte: Mentales Wohlbefinden: Mindful Leadership

 

 

3. Organisiere einen Kick-off mit dem ganzen Unternehmen

 

Ein guter Start ist ausschlaggebend für den Erfolg des Projekts: Wenn du Gesundheitsbenefits wie eine Plattform für mentales Wohlbefinden ins Leben rufst, solltest du für einen guten Kick-off sorgen. Das kann ein physischer Stand am Arbeitsplatz oder im Büro sein, muss es aber nicht. 

 

  • Sorge dafür, dass jede*r die Gesundheitsbenefits nutzen kann, auch Beschäftigte, die keine Erfahrung mit der Arbeit an ihrem Wohlbefinden haben oder für die (mentales) Wohlbefinden noch ein Tabu ist. Ermutige Menschen, mit Programmen oder Workshops zu beginnen, die keine Vorkenntnisse oder Vorbereitungen erfordern. 
  • Biete verschiedene Themen und Aktivitäten an. Nicht jede Person weiß, wie er seine körperliche und mentale Gesundheit verbessern kann, und das muss sie auch nicht. Sorge dafür, dass jede*r Mitarbeiter*in mit einem Thema beginnen kann, das ihn*sie anspricht – auf einem Niveau, das zu ihm*ihr passt.

 

Über OpenUp können die Beschäftigten zum Beispiel zunächst ein Online-Webinar zum Thema Stress besuchen oder einen Online-Kurs über gesunde Ernährung machen – und zusätzlich ein Treffen mit einem*einer Lifestyle-Expert*in oder Psycholog*in buchen.

 

 

4. Fördere Gruppenaktivitäten

 

Organisiere so oft wie möglich Aktivitäten, die das Wohlbefinden innerhalb der Gruppe steigern. Lass die Führungskräfte ihre Teams ermutigen, zum Beispiel gemeinsam an einer Gruppeneinheit oder einem Kurs über Kommunikation teilzunehmen. 

 

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Nutzung von Wohlbefindens-Plattformen im Baugewerbe, im Ingenieurwesen und in der verarbeitenden Industrie durch einen Gruppenkontext erhöht wird. Durch die gemeinsame Teilnahme an Webinaren, Workshops und Kursen fühlen sich die Beschäftigten besonders motiviert, sie können sich gegenseitig helfen und du schaffst schneller eine gesunde Unternehmenskultur. Denn das ist schließlich das Ziel!

 

Weiterlesen 🚧 Mentales Wohlbefinden im Ingenieurwesen, in der Produktion und im Bauwesen: Aufbau einer gesunden Unternehmenskultur

 

 

5. Ernenne Mitarbeiter*innen zu Botschafter*innen

 

Sozialer Einfluss ist ein wirksames Tool, um Mitarbeiter*innen zu motivieren. Daher empfehlen wir, wie in Tipp 3 beschrieben, interne Botschafter*innen für mentales Wohlbefinden zu ernennen. 

 

Abgesehen davon, dass Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen, orientieren sich die meisten Beschäftigten an Kolleg*innen in ähnlichen Positionen. Wenn sie positiv über das Wohlbefinden sprechen und zeigen, dass sie selbst von den Gesundheitsbenefits profitieren, motiviert das andere, es auch zu versuchen.

 

 

6. Timing ist alles


Achte darauf, dass die Wohlbefindens-Plattform auch zeitlich für alle zugänglich ist. Wenn du eine Gruppenaktivität organisierst, solltest du dafür sorgen, dass sie sich nahtlos in die Arbeitszeiten einfügt: Plane sie während der Arbeitszeiten. Auf diese Weise machst du deutlich, dass du nicht erwartest, dass die Beschäftigten in ihrer Freizeit an ihrem mentalen und körperlichen Wohlbefinden arbeiten, sondern dass dies Teil deiner Kultur ist.

 

Übrigens ist es sehr hilfreich, wenn deine Wohlbefindens-Plattform neben den Live-Einheiten auch Online-Workshops oder -Kurse anbietet, die die Beschäftigten individuell und in ihrem eigenen Tempo absolvieren können. Wenn nötig, können sie diese auch nach der Arbeitszeit besuchen.

 

Tipp 💡 Achte darauf, dass die Online-Kurse auch auf dem Handy gut funktionieren, denn nicht jeder hat einen eigenen Computer.

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7. Kombiniere mentales und körperliches Wohlbefinden mit anderen Themen

 

Im Baugewerbe, im Maschinenbau und in der Produktion ist die Sicherheit am Arbeitsplatz mindestens genauso wichtig wie das körperliche und mentale Wohlbefinden. 

 

Kombiniere daher deine Angebote mit wiederkehrenden Sicherheitsschulungen – so ein Tipp der Wissenschaftler*innen aus der oben erwähnten Studie. Es ist auch hilfreich, wenn du deine Mitarbeitenden gleichzeitig mit den Sicherheitsschulungen an die Gesundheitsbenefits erinnerst!

 

 

8. Mach interne Werbung

 

Ein wichtiger Punkt für deine Personalabteilung: Vergiss nicht, wie wichtig die interne Kommunikation für deine Wohlbefindens-Plattform ist. 

 

Sorge für Sichtbarkeit: Kombiniere also regelmäßige Hinweise auf deine Gesundheitsbenefits mit der Verteilung von physischem Werbematerial wie Kugelschreibern oder Postern – oder sorge mittels digitaler Screens für Sichtbarkeit. Biete das Material an logischen Orten an, an denen sich die Beschäftigten häufig aufhalten und wo es auffällt. Zum Beispiel in der Kantine, in einer Umkleidekabine, in der Nähe der Schließfächer oder im Aufzug.

 

Tipp 💡 Mit einem QR-Code auf dem Werbematerial können die Beschäftigten die wichtigen Links zu deiner Online-Plattform immer finden, auch auf dem Handy!

 

 

 9. Biete Anreize

 

Laut einer Untersuchung der Business Group on Health setzen 68 % der großen Unternehmen zusätzliche Anreize ein, um die Beschäftigten zur Nutzung von Gesundheitsbenefits zu bewegen. 

 

Ein Anreiz kann alles sein, von einer Wasserflasche deines Unternehmens oder einem Geschenkgutschein, wenn du eine bestimmte Challenge gemeistert hast. Fordere die Mitarbeiter*innen heraus!

 

 

Mache mentales Wohlbefinden zu einem Teil deiner Arbeitskultur im Baugewerbe

 

All diese Tipps laufen auf Folgendes hinaus: Mach die Arbeit am Wohlbefinden zu einem Teil deiner Unternehmenskultur. Indem du in das Wohlbefinden deiner Mitarbeiter*innen investierst, sendest du bereits eine klare Botschaft aus (dass du es für wichtig hältst, dass sich jeder körperlich und mental wohl fühlt). Das führt zu gesunden, glücklichen und produktiven Mitarbeiter*innen. Finde heraus, wie OpenUp dein Unternehmen unterstützen kann.

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